Zu viert beim Stader Open

Nach vierjähriger Pause (wegen Corona) fand am vergangenen Samstag erstmals wieder das beliebte Stader Open (Stader Stadtmeisterschaft) statt, ausgerichtet durch den Stader SV. Der Spielmodus war auch im 19. Jahrgang der gleiche wie vor der Zwangspause: Neun Runden zu je 20 Minuten Bedenkzeit sind das, was heute bei eintägigen Schnellschach-Turnieren üblich ist.

Wir von den Schachfreunden Buxtehude hatten uns auf das Stader Open gefreut und konnten immerhin vier Leute mobilisieren: Neben Ralf Schöngart war Stefan Lehmkuhl mit dabei, außerdem Justus Ibe (als einziger Jugendlicher) und ich, Stefan Klein.

Mit 36 Spielern kamen etwas weniger Teilnehmer als vom Ausrichter erwartet, dafür war das Teilnehmerfeld recht stark besetzt, mit FIDE-Meister Dirk Bredemeier als Oldenburg (DWZ 2248) als nominell stärkstem Spieler sowie acht weiteren Spielern mit DWZ über 2000.

Gleich in der ersten Runde kam es zum Buxtehuder Duell zwischen Ralf und mir. Nach einer verpatzten Eröffnung kam ich schnell in Nachteil und gab alsbald auf. Trotz der Anfangsniederlage kam ich danach gut in Form und verlor im gesamten Turnierverlauf ausschließlich gegen stärkere Gegner. Nach der Mittagspause hatte ich einen richtig starken Lauf, gewann dreimal hintereinander und konnte sogar Arend Brümmel (DWZ 2065) vom Stader SV schlagen, der in Zeitnot seine Dame einstellte.

Die Buxtehuder Bilanz

Daraufhin rückte ich unerwartet bis an Brett 1 auf, darauf war ich mental überhaupt nicht vorbereitet. So kam es, dass ich den letzten beiden Runden gegen deutlich stärkere Gegner (darunter FM Dirk Bredemeier) nach meinem zwischenzeitlichen Höhenflug wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde.

In der neunten und letzten Runde gab es noch einmal ein Buxtehuder Duell, diesmal zwischen Ralf und Stefan Lehmkuhl. Hier konnte sich Ralf zum Abschluss noch einmal durchsetzen. Insgesamt zeigte Ralf als erfahrener Turnierspieler eine gewohnt starke Leistung. Am Ende kam er mit 6 aus 9 Punkten auf Platz acht und verpasste den Titel als bester Senior nur knapp.

Ich selbst erreichte mit 5 Punkten das obere Drittel auf Platz 12, womit ich sehr zufrieden sein kann. Nur einen Platz hinter mir lag Stefan Lehmkuhl mit ebenfalls 5 Punkten auf dem dreizehnten Platz. Justus kam in der Abschlusstabelle mit 4 Punkten auf Platz 24. Sein persönliches 50%-Ziel erreichte er damit nicht ganz, zeigte aber angesichts der starken Besetzung eine überaus respektable Leistung ‒ und bewies einmal mehr, dass er viel Entwicklungspotential in sich trägt und auf einem guten Weg ist.

Zu guter Letzt durfte ich mich am Ende noch über einen kleinen Ratingpreis in der DWZ- Gruppe <1800 freuen ‒ wenn das mal kein erfolgreicher Tag war! Auch die anderen drei Buxtehuder waren mit ihrer Leistung zufrieden.

Ein Lob für die Organisation

In der Bilanz lässt sich sagen: Das Turnier wurde ‒ wie man es vom Stader SV kennt ‒ wieder sehr gut und mit gewohnter Routine ausgerichtet. Bernd Micheel und Mathias Schröder hatten die Lage als Turnierleiter zu jeder Zeit im Griff. Als Schiedsrichter mussten sie nur selten eingreifen, klärten die wenigen Streitfälle souverän und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.

Positiv fiel beim Stader SV wieder die straffe Turnierorganisation auf; mit einem gut getakteten Zeitplan ohne unnötige Verzögerungen. So ging es nach der letzten Runde praktisch nahtlos zur Siegerehrung über, um 17.50 Uhr war das Turnier sogar 10 Minuten vor der Zeit beendet.

Auch das Verpflegungsangebot unter Leitung von Carmen Vöge war wieder top und ermöglichte eine angenehme und entspannte Mittagspause.  Ein kleiner Kritikpunkt aus meiner Sicht: Ich hätte mir gewünscht, dass man das reichliche Platzangebot in der großen Schule besser ausgenutzt hätte. Abgesehen vom Coronaschutz finde ich enge und bedrängte Sitzreihen generell nicht so angenehm. Das schmälert den Gesamteindruck aber nur wenig.

So war es bestimmt nicht nur aus Buxtehude Sicht ein schöner und ausgefüllter Tag. Von unserer Seite werden wir nächstes Jahr gerne wieder nach Stade zum nächsten Open kommen.

Die Abschlusstabelle mit weiteren Berichten und Bildern gibt es auf der Homepage des Stader SV:

https://stader-schachverein.com/stader-open-2023/

Bericht vom Passantenschach 2023

Zur besten Marktzeit und beflügelt durch schönes Spätsommerwetter hatten wir unsere Schachbretter am vorletzten Samstag vor dem alten Rathaus in der Breiten Straße aufgebaut. Wegen Corona musste die traditionelle Veranstaltung dreimal ausfallen. Umso größer war diesmal das Interesse zahlreicher Passanten. Blickfang und Mittelpunkt war das 3m x 3m große Boden-Spielfeld mit 50 cm hohen Figuren. Hier und an mehreren ‚normalen‘ Schachbrettern setzte ein lebhaftes Figurenschieben ein. Interessenten konnten sich mit einem der Vereinsmitglieder messen oder Besucher spielten gegeneinander.

Das schöne am königlichen Spiel sind nicht nur kreative Spielzüge, eine unendliche Variabilität von Stellungen oder spannende Partieverläufe, sondern gerade auch die Alterslosigkeit des Spiels und ihrer Akteure. So lag die Bandbreite der zahlreichen Besucher zwischen 8 und 87 Jahren. Bei netten Gesprächen stellten wir fest, dass viele Zuschauer die Regeln oft schon in jugendlichem Alter erlernt hatten, später aber auf das Spielen aus meist beruflichen Gründen verzichteten. Wir freuen uns sehr, wenn durch die Aktion alte Interessen neu belebt wurden, und wir wollen das Passantenschach auch 2024 wieder anbieten. Wer nicht so lange warten mag, besuche uns gern an unserem Vereinsabend.

Hans-Peter Tödter

Stadtmeisterschaft Bad Bevensen 2023

Am Samstag, den 16.09.23 fand die 15. Bad Bevensener Stadtmeisterschaft statt. Insgesamt sind dafür 71 Schachfreunde aus dem ganzen Schachbezirk und auch darüber hinaus zusammengekommen, darunter 10 Hobbyspieler und ganze 20 Jugendliche. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 20 Minuten pro Spieler. Die Schachfreunde Buxtehude wurden lediglich durch Justus Ibe vertreten. Er erreichte mit sehr zufriedenstellenden 4.5 Punkten aus neun gespielten Partien den 39. Platz und wurde achtbester Jugendlicher.

Insgesamt hat das Turnier viel Spaß gemacht und wurde gut vom Bezirksspielleiter Fridjof Harms geleitet. Schön war auch, dass alle fair spielten und es keinen Einzigen Streitfall gab.

Alle Ergebnisse und einige Fotos findet man hier: 15. Offene Stadtmeisterschaft im Schnellschach

von
Justus Ibe