Am Sonntag, 5.11.23, fand in Barsinghausen die Finalrunde um den NSV-Mannschaftspokal der Senioren (Ü 60) statt. Es wurde aber nicht nur das Finale ausgetragen, sondern auch die anderen Platzierungen wurden in einer sog. Trostrunde ausgespielt. Gleich bei unserer ersten Teilnahme an diesem Wettbewerb haben wir es bis ins Finale geschafft. Und in diesem Finale trafen wir auf Fortuna Logabirum. Was sich wie ein Ort aus den Asterix-Heften anhört, ist in Wirklichkeit ein Stadtteil der Stadt Leer in Ostfriesland. Wir gingen als klarer Außenseiter in diesen Kampf, waren wir doch an allen Brettern bei den DWZ unterlegen – teilweise mit mehr als 300 Punkten!
Es begann mit einem Remis von Bernd Skalmowski an Brett 2. Bernd spielte gewohnt sicher und erstickte mit Schwarz alle Angriffsbemühungen seines Gegners (DWZ 1945) im Keim. Schließlich entstand ein Endspiel mit ungleichen Läufern bei gleicher Bauernzahl, die Punkteteilung war unausweichlich. An Brett 3 sprang Hans-Peter Tödter für den berufsbedingt fehlenden Volker Harms ein. Seine Gegnerin war die NSV-Schatzmeisterin (DWZ 1759). In einer unorthodox behandelten schottischen Partie büßte Hans-Peter in der Eröffnung einen Bauern ein und konnte trotz großen Kampfes diesen Nachteil nicht mehr ausgleichen. Die ostfriesische Mannschaftsführerin verwertete den Mehrbauern souverän im Endspiel – 0,5 : 1,5. Dann jedoch der Ausgleich! Peter Rußi hat keine Angst vor großen Zahlen: Im Damengambit schnürte er an Brett 4 mit Weiß seinen Gegner (DWZ 1700) mehr und mehr ein. Seinen Angriff krönte er mit einem sehenswerten Springereinschlag auf h6, wonach sein Gegenüber die Partie verloren gab – 1,5 : 1,5!
Es musste also die Partie an Brett 1 entscheiden. Hier traf Ralf Schöngart mit Weiß auf einen langjährigen Zweit- und Oberligaspieler (DWZ 2056). Ralf wählte die englische Eröffnung, um die Leib- und Magenvarianten seines Gegners zu vermeiden. Der Lohn war ein Bauerngewinn, allerdings auf Kosten eines etwas ins Abseits geratenen Springers. Dieser Springer fand auch keinen Weg mehr in die Freiheit, der Buxtehuder schaffte es jedoch, ein Endspiel Turm – Läufer – 4 Bauern gegen Turm und 6 Bauern zu erreichen. Durch druckvolles Spiel konnte der Leeraner Spitzenspieler jedoch nach und nach die Bauern einsammeln, bis schließlich nur Turm, Läufer und 1 Bauer gegen Turm und 1 Bauer auf dem Brett war. Dann übersah der ostfriesische Spieler jedoch eine kleine taktische Finte, die ihn seinen letzten Bauern kostete, woraufhin er nach 4 Stunden Spielzeit sofort Remis anbot. Damit war der Endstand von 2 : 2 erreicht. Allerdings sprach dieses Mal die Berliner Wertung knapp gegen uns, so dass wir mit Platz zwei zufrieden sein mussten. Aber so einen großartigen Kampf hätten uns vor dem Wettkampf wohl nur die wenigsten zugetraut. Trotzdem gehen unsere herzlichen Glückwünsche zum Pokalsieg an die Spieler*innen von Fortuna Logabirum!
Das gesamte Turnier fand in sehr freundschaftlicher und familiärer Atmosphäre statt. So brachten beispielsweise zur Finalrunde alle Mannschaften einen Kuchen mit! Uns hat es als Newcomer in diesem Wettbewerb sehr viel Spaß gemacht und wir werden sicherlich im nächsten Jahr wieder dabei sein!
Ralf Schöngart