!!! AUFSTIEG !!!

Am letzten Spieltag in der Bezirksoberliga kam es zum Showdown um den Aufstieg in die Verbandsliga: Unsere Erste musste beim Tabellenführer SV Winsen antreten. Die Konstellation war klar. Winsen hatte zwei Mannschaftspunkte mehr als wir, ihnen reichte ein Unentschieden. Wir mussten auf jeden Fall gewinnen, um noch aufzusteigen. Welchen Stellenwert dieser Kampf für die Winsener hatte, zeigt die Tatsache, dass der bisher kaum zum Einsatz gekommene Spitzenspieler gegen uns aufgeboten wurde. Aber auch wir konnten nahezu in Bestbesetzung antreten. Es versprach also ein spannender Wettkampf zu werden und so kam es auch. Es begann nach gut zwei Stunden mit zwei Remisen. Stefan Lehmkuhl hatte an Brett 4 eine ziemlich verschachtelte Bauernstellung, in der eine Punkteteilung die logische Konsequenz war. Fast zeitgleich endete auch die Partie von Ralf Schöngart an Brett 1. Hier war nach einem „Generalabtausch“ ein Endspiel mit jeweils einem Turm, einem Springer und einigen Bauern entstanden, in dem keiner der Beiden reelle Gewinnmöglichkeiten besaß. Eine halbe Stunde später dann das dritte Remis durch Frank Schildt an Brett 3. Nach einer ausgeglichenen Partie war hier das Motto „wer riskiert, verliert“, also lieber den sicheren halben Punkt mitnehmen. Und wieder eine halbe Stunde später sogar das vierte Remis durch Martin Winkelmann an Brett 8. Martin konnte durch starkes Spiel zwei Bauern erobern, agierte dann jedoch etwas zu passiv. Dadurch konnte sein Gegner einen Bauern zurück gewinnen und seine Figuren aktiv stellen, was zum Ausgleich reichte. Nach drei Stunden Spielzeit stand es 2 : 2, allerdings sah es auf einigen Brettern kritisch für uns aus. Die Führung für Winsen musste Alexander Struck an Brett 6 zulassen, der durch eine kleine Unachtsamkeit einen Springer verlor und wenige Züge später kapitulieren musste. Dann jedoch völlig überraschend der Ausgleich an Brett 2 durch Bernd Skalmowski. Dazu Bernd: „Ich verlor in der Eröffnung einen Bauern. Ein mutiger Springerzug, er war praktisch eingesperrt, stellte den Gegner vor Probleme. Er machte ein paar ungenaue Züge und es endete in einem Endspiel, bei dem ich einen Bauern weniger, aber das Läuferpaar hatte. In Zeitnot kam dann noch ein Fehlzug meines Gegners und er hätte eine Figur verloren, da gab er auf.“ 3 : 3, die Spannung war kaum zu überbieten! Dann dauerte es jedoch bis zur Spielzeit von 5 Stunden, bis die Partie von unserem Mannschaftsführer Rafael Krain entschieden wurde. Auch hier der Originalkommentar: „Ich wählte als Weißspieler an Brett 7 das Londoner System. Mein Gegner verbrauchte fast eine Stunde für die Eröffnungszüge, sodass ich mich am Anfang im Zeitvorteil sah. Ich griff am Königsflügel an, mein Gegner am Damenflügel. Da ich nach der frühen Mittelspielphase eine aktive Stellung hatte, konnte ich diese in einen Qualitätsgewinn umwandeln. Ab da wurde die Parte sehr taktisch. In der späten Mittelspielphase opferte mein Gegner in Zeitnot noch einen Springer, hatte dadurch aber drei in einer Kette verbundene Freibauern, nicht mehr weit entfernt von den Umwandlungsfeldern! Da es 3:3 stand und wir nur mit einem Sieg aufsteigen konnten, spielte ich nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ und sah ein Mattmotiv in der Stellung des gegnerischen Königs. Mein Gegner übersah es und versuchte seine Freibauern zum Sieg zu nutzen. Nach über fünf Stunden Spielzeit stand mein Gegner nur noch einen Zug vor der Damenumwandlung, doch bis dahin konnte ich meine Figuren so positionieren, dass ich kurz vor knapp den Mattangriff mit einem Springeropfer starten konnte und die Partie wenige Züge später gewann. Es stand 4:3 für uns und es fehlte nur noch ein Remis im letzten Duell zum Aufstieg!“ Und diese letzte Partie spielte Torsten Damm an Brett 5. Torsten spielte als Weißer geduldig, bis ein Springerendspiel mit jeweils 5 Bauern entstanden war. Dieses Endspiel war aber nur noch für Weiß zu gewinnen. Aufgrund des Spielstandes bot Torsten Remis an, was sein Gegner kurze Zeit später auch annehmen musste. Damit stand das Endergebnis von 4,5 zu 3,5 für uns fest. Mit 1,5 Brettpunkten Vorsprung sicherten wir uns den Meistertitel in der Bezirksoberliga und den Aufstieg in die Verbandsliga! 

Ralf Schöngart

Die Meistermannschaft v.l.n.r.: Alexander Struck, Martin Winkelmann, Stefan Lehmkuhl, Bernd Skalmowski, Rafael Krain, Frank Schildt, Ralf Schöngart, Torsten Damm. Es fehlt Stefan Klein.

 

SFB II: Saisonfinale gegen SV Stade III

Am letzten Spieltag empfing die Mannschaft von SFB II den Stader SV III, die allerdings nur mit vier Spielern antreten konnten. Die Bretter 2 und 3 blieben frei, so dass Hans-Peter Tödter und Justus Ibe kampflos siegten. Mit einer 2:0-Führung für konnte eigentlich nichts mehr anbrennen. 

Das erste reguläre Ergebnis gab es nach 75 Minuten Spielzeit mit einem Remis an Brett 5, wo Volker Harms in einem Damengambit mit Schwarz schnellen Ausgleich erzielte. Weniger erfolgreich lief die Partie von Jannis Kolodzinski an Brett 4, der zwar einen Läufer für zwei Bauern gewann, aber bei einer Springergabel die Qualität verlor. Dem Stader gelang danach die Platzierung aller Schwerfiguren auf der e-Linie, was die Partie nach zwei Stunden zu unseren Ungunsten entschied. Zwischenstand: 2,5 : 1,5 Für SFB II.

Nur 15 Minuten später gelang Thomas Höhle an Brett 1 in einer sizilianischen Partie mit frühem g6 der Sieg. O-Ton Thomas: „Heute habe ich zwei Geschenke erhalten: Erst der Gewinn eines Läufers für einen Bauern und dann noch einen Springer.“ An Brett 6 brachte Martin Neumann mit Weiß die Abtauschvariante der Französischen Verteidigung aufs Brett. Bei ungleichen Rochaden kam der Stader zu Druckspiel auf die weiße Königsstellung. Durch Damentausch wurde der Druck zwar gemildert, aber spätestens nach Qualitätsverlust im 26. Zug wurde die Partie unhaltbar und ging nach vier Stunden Spielzeit im 50. Zug verloren.

Endstand: 3,5 : 2,5 Punkte. Mit dem Sieg konnten wir unseren 2. Platz in der Bezirksklasse West festigen. Unter dem Strich war es eine erfolgreiche Saison für SFB II, in der wir dem Aufsteiger SK Springer Verden II die einzige Saisonniederlage beibringen konnten.

Hans-Peter Tödter