In der sechsten Runde der Bezirksoberliga waren wir zu Gast beim Stader
Schachverein, wo wir gegen die zweite Mannschaft spielten.
An Brett 1 spielte Bernd Skalmowski etwas unorthodox gegen die Sizilianische
Verteidigung. So gab er für die Entwicklung einen Zentrumsbauern und bot später für
den Angriff noch einen Läufer an. Sein Gegner unterschätzte die Gefahr für den noch
nicht rochierten König und nahm die Henkersmahlzeit an. In den folgenden Zügen
verbrauchte er dann derart viel Bedenkzeit, dass im 20. Zug das Plättchen fiel.
Paul Urbanek an Brett 2 hatte auf b2 einen seiner Türme einsperren lassen und
musste sich mühen, ihn nicht gegen den gegnerischen Läufer tauschen zu müssen.
Durch ein geschicktes Manöver konnte sein Gegner aber einen Bauern erobern, den
er bis ins Läuferendspiel halten konnte. Der Mehrbauer brachte schließlich den
Verlust für Paul.
An Brett 4 zeigte sich wieder einmal, dass man nicht versuchen sollte, eine
Remispartie mit Gewalt zu gewinnen. Stefan Klein und sein Gegner hatten durch
Abtausch nur doch jeweils Dame, Turm und 6 Bauern auf dem Brett, wobei ein
isolierter Freibauer des Gegners auf der d-Linie stand, der natürlich von Stefan
attackiert wurde. Hätte der Gegner nun einfach stillgehalten wäre die Partie wohl
remis gewesen. Aber er wollte unbedingt etwas unternehmen und verlor dabei die
Dame gegen einen Turm und damit die Partie.
Unser Held vom letzten Spieltag, Henri Rückert, spielte wieder an Brett 8. Eine
kleine Ungenauigkeit in der Eröffnung kostete ihn schnell einen Bauern. Sein
ebenfalls junger Gegner wusste diesen Vorteil zu nutzen und so musste Henri sich
schließlich geschlagen geben.
Helmut Blanck musste diesmal an Brett 3 spielen. Seine Gegnerin hatte das
Slawische Damengambit gespielt und konnte mittels b5 ihren Bauern halten. Helmut
bekam dafür einen starken Königsangriff übersah aber im entscheidenden Moment
einen Zwischenzug, der ihn auf die Verliererstraße brachte.
Thomas Kebsch wählte an Brett 6 die Bird-Eröffnung. Sein Gegner wehrte sich mit
Froms Gambit. Was die Eröffnung versprach – ein spannender Kampf – trat dann auch
ein. Durch die schnelle Entwicklung seines Gegners musste Thomas höllisch
aufpassen, nicht in Nachteil zu geraten. Es war ihm aber gelungen, die Qualität zu
erobern und in bereits schwieriger Stellung stellte sein Gegner noch die Dame ein
und gab auf.
An Brett 7 hatte sich Hans-Werner Krawinkel „eingeigelt“. Sein Gegner nutzte den
Raumvorteil für einen Königsabgriff auf der h-Linie, Hans-Werner konnte schließlich
trotz bester Abwehrkunst den Verlust nicht vermeiden.
Volker Harms hatte an Brett 6 die Qualität gewonnen. Gab sie aber gegen einen gegnerischen Freibauern zurück und hatte im Endspiel Läufer gegen Springer einen Bauern mehr. Sein Gegner konnte aber eine Blockade erreichen und die Partie
endete remis.
Bei diesem Mannschaftskampf hatten wir also mit 3,5 zu 4,5 Punkten das Nachsehen
und mussten die Mannschaftspunkte den Stadern überlassen.
Bernd Skalmowski