Internationaler Senioren-Cup

156 Spieler aus 9 Nationen, unter ihnen 15 Titelträger, versammelten sich vom 29.3. – 6.4. in Rottach-Egern zum 13. Internationalen Senioren-Cup am Tegernsee. Das Seeforum direkt am Tegernsee bot hervorragende Spielbedingungen bei bester Organisation. Sogar die Zwischenergebnisse wurden ständig aktualisiert und auf großen Bildschirmen angezeigt. Und sämtliche Partien wurden erfasst und zeitnah veröffentlicht.

Ich startete als Nummer 54 mit einem ungefährdeten Schwarzsieg gegen einen Spieler mit ELO 1743. In Runde zwei schaffte ich ein sicheres Remis (ELO 2113). Die dritte Runde bescherte mir einen FM mit ELO 2114. Hier konnte ich alle weißen Gewinnversuche abwehren und mir wiederum einen halben Punkt sichern. Mein vierter Gegner war ein langjähriger Bekannter (ELO 2110) und wir einigten uns auf ein schnelles „Großmeister-Remis“ – tja, das geht auch ohne den entsprechenden Titel 😉 . Runde 5 dann der Nachweis für das internationale Turnier, ich spielte gegen einen Schweizer (ELO 1794). Mit Schwarz konnte ich nach und nach ein paar Bäuerchen einsammeln, was meinen Gegner jedoch nicht davon abhielt, ein Turmendspiel mit null gegen drei Bauern (einer davon bereits auf der zweiten Reihe!) bis zum 60. Zug weiterzuspielen. Mit 3,5 Punkten aus 5 Runden in ein Turnier zu starten, ist nicht sooo schlecht. Runde 6 dann der nächste Zweieinser (ELO 2106). Hier fand der Spieler von Werder Bremen tolle Bauernzüge im Zentrum und obwohl ich alles versuchte, musste ich mich nach knapp 60 Zügen geschlagen geben. Und auch in der nächsten Partie gegen ELO 2077 konnte ich nach langem Kampf nur den zweiten Platz erreichen. In Runde 8 war ich durch die zwei Nullen verunsichert. Mein Gegner (ELO 1861) bot mir nach 22 Zügen Remis an. Über dieses Angebot dachte ich sage und schreibe 40 Minuten und etliche Variantenberechnungen nach, um es schließlich doch anzunehmen. Die letzte Runde wollte ich unbedingt gewinnen und spielte eine aggressive Eröffnung. Leider „vergaß“ ich im Laufe der Partie irgendwann die Möglichkeit des En-Passant-Schlagens, stellte einen wichtigen Bauern ein und musste am Ende mit dem Remis noch zufrieden sein. Mit 4,5 Punkten aus 9 Runden schaffte ich also zumindest das Minimalziel 50 %. Dass ich durchweg relativ starke Gegner hatte, belegt die Tatsache, das ich nur 0,8 Elopunkte und 7 DWZ-Pünktchen eingebüßt habe.

Einen wesentlich schwereren Stand hatte unsere Vereinskollegin Sigrun Naumann. Ihr schwächster Gegner hatte gut 200 DWZ-Punkte mehr, alle anderen waren sogar zwischen 500 und 800 Punkten im Plus! Da verwundert es nicht, dass am Ende trotz aller Gegenwehr nur ein kampfloser Punkt zu Buche stand. Dieser eine Zähler reichte aber, um die „Rote Laterne“ zu vermeiden! 

Insgesamt waren es wieder sehr schöne 10 Tage am Tegernsee. Und nachdem es zwischendurch sogar nochmal Schnee gab, konnten wir die letzten Tage bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel genießen!

Ralf Schöngart