Zu Dritt bei der BBEM

Am 25.05.2024 fand in Munster die Bezirksblitzeinzelmeisterschaft des Schachbezirks Lüneburg statt. Insgesamt nahmen 30 Spieler teil, so dass ein Rundenturnier mit 29 Runden gespielt wurde. Gespielt wurde mit der modernen Blitzbedenkzeit (3 Min + 2 Sek Inkrement). Von den SFB waren dieses Mal Ralf Schöngart, Stefan Lehmkuhl und ich selbst (Justus Ibe) dabei.

Ich startete schlecht ins Turnier und hatte bis zur Mittagspause nach 12 gespielten Runden gerade einmal 4.5 Punkte. Nach drei weiteren Niederlagen im Anschluss an die Mittagspause kam ich aber einen Lauf, wodurch ich am Ende noch auf 11 Punkte und den 22. Platz kam. Zusätzlich konnte ich mir dieses Mal auch den Titel des „Remiskönigs“ sichern.

Stefan Lehmkuhl, ein eigentlich sehr starker Blitzer, blieb dieses Mal etwas hinter den Erwartungen zurück und kam am Ende mit 15.5 Punkten auf Platz 15 ins Ziel.

Ralf Schöngart erspielte 21 Punkte und ist damit auf Platz 3 gelandet, wodurch er sich für die Landesblitzeinzelmeisterschaft in Wolfsburg qualifiziert hat. Außerdem ist er bester Senior geworden.

Schön war, dass wieder alle Teilnehmer fair spielten, so dass es keinen einzigen Streitfall gab und in einer guten Atmosphäre geblitzt werden konnte.

Justus Ibe

Findorffer Mai

Am Himmelfahrtswochenende fand im Bremer Stadtteil Findorff der Findorffer Mai ‒ organisiert von den Findorffer Schachfreunden ‒ statt. Dabei wurde das Teilnehmerfeld in Vierer-Gruppen nach DWZ-Spielstärke eingeteilt, in welchen dann ein Rundenturnier gespielt wurde. Von den SF Buxtehude war nur ich selbst (Justus Ibe) dabei. Mit DWZ 1673 war ich in der B-Gruppe an dritter Stelle gesetzt. Es wurde mit der Bedenkzeit 90min+30sec Inkrement pro Zug gespielt. Nun aber zu den Partien.

In der ersten Runde spielte ich mit schwarz gegen den Setzlistenersten (DWZ 1704). Er setzte mir das Wiener Gambit, welches ich nicht gut kannte, vor. Ich fand jedoch die besten Antworten auf seine Züge und erarbeitete mir eine bessere Stellung. Als er dann auch noch zu gierig war und einen vergifteten Bauern schlug, ließ mein Gewinn nicht mehr lange auf sich warten. Nach gerade einmal einer Stunde Spielzeit und 17gespielten Zügen, war mein Gegner bereits gezwungen, sein Handtuch zu werfen.

In der zweiten Runde hatte ich wiederum die schwarzen Steine und antwortete auf die Eröffnung meines Gegners (DWZ1665) mit der russischen Verteidigung. Wir beide erlaubten uns keinerlei Fehler und als keiner mehr Fortschritte erzielen konnte, einigte man sich schlussendlich auf Remis.

In der dritten Runde wählte ich mit Weiß das Damengambit, welches mein Gegner (DWZ 1698) ablehnte. Durch einen ungenauen Zug kam ich in eine sehr gedrückte Stellung, fand jedoch noch die richtigen Abwehrzüge. Nach weiteren ungenauen Zügen meinerseits, konnte mein Gegner in ein Endspiel mit jeweils einem Turm und Springerpaar gegen Läuferpaar abwickeln. Im späteren Verlauf gelang es ihm, seine Figuren deutlich aktiver und harmonischer aufzubauen als meine, wodurch ich gezwungen war, einen Bauern zu opfern und in ein Turmendspiel abzuwickeln, in welchem ein weiterer Bauernverlust nicht mehr zu vermeiden war. Diesen Vorteil ließ sich mein Gegner dann auch nicht mehr nehmen und ging nach etwa 3,5 Stunden als Sieger hervor.

Insgesamt habe ich also 1,5 Punkte geholt, bin damit Gruppenzweiter geworden und habe ganze vier DWZ-Punkte dazugewonnen.

Justus Ibe

BSSEM

Am Wochenende 4. und 5. Mai fand in Winsen/Luhe die Bezirks-Schnellschach-Einzelmeisterschaft (BSSEM) statt. Besser bekannt ist dieses Turnier unter dem Namen „Lisa’s Open“. Leider ist die Namensgeberin dieses Turniers, Lisa Göcke, am 1. Mai im Alter von 76 Jahren verstorben, deswegen begann das Turnier auch mit einer Schweigeminute.

Dieses Jahr waren lediglich 29 Spieler am Start. Das lag zum einen an der reduzierten Werbung, zum anderen an einem hochkarätigen Konkurrenzturnier im benachbarten Hamburg. Auch die SFB waren diesmal nur zu Zweit vertreten, Stefan Lehmkuhl und ich. Stefan spielte ein gutes Turnier, was die Tatsache belegt, dass er die letzte Runde am Spitzenbrett spielen durfte. Mit 6,5 Punkten aus 11 Runden (5 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen) landete er in der Endabrechnung auf Platz 9. Mein Turnier verlief wechselhaft: Mit 4,5 aus 5 gestartet, leistete ich mir zwischendurch ein paar (unnötige) Niederlagen. Durch meinen Sieg in der letzten Runde schaffte ich es mit 7,5 Punkten (7 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen) aber noch auf’s Treppchen und belegte am Ende Platz 3. Turniersieger und neuer Bezirksmeister wurde Andreas Kozik vom SV Bad Bevensen mit 8,5 Punkten. Andreas blieb als einziger Spieler ungeschlagen.

Ansonsten war das Turnier wie immer gut organisiert und bot sehr gute Spielbedingungen. Der Turnierleiter Julian Zeyn hatte das Geschehen jederzeit im Griff. Alle Ergebnisse, einen ausführlichen Bericht und einige Fotos findet man auf der Homepage des SV Winsen. Hoffen wir, dass im nächsten Jahr wieder mehr Spieler den Weg nach Winsen finden.

Ralf Schöngart

  

105. Sekt oder Selters Turnier

Vom 20.4.24 – 21.4.24 fand in Hamburg das 105.Sekt oder Selters Turnier, organisiert vom Hamburger SK, statt. Hierbei wird das Teilnehmerfeld in 4er-Gruppen nach DWZ-Stärke („Amerikanisches System“) eingeteilt. Der Sieger erhält eine Flasche Sekt, die anderen drei eine Flasche Selter. Unser Verein wurde nur durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten.

Mit DWZ 1611 startete ich in Gruppe E (es ging insgesamt bis Q) und war dort an letzter (vierter) Stelle gesetzt. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 90Minuten für die ersten vierzig Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie.

In der ersten Runde musste ich mit Schwarz gegen den Setzlistenersten (DWZ 1656) spielen. In der russischen Partie verlor ich noch in der Eröffnung durch einen taktischen Fehler einen Bauern. Ich verteidigte mich jedoch trotz späterer hochgradiger Zeitnot (zwei Minuten für noch zehn Züge bis zur Zeitkontrolle) zäh und genau, sodass meinem Gegner irgendwann nichts anderes übrigblieb, als ein Dauerschach zu forcieren, um nicht selbst in Nachteil zu geraten.

In der zweiten Runde spielte ich mit Weiß gegen den Setzlistendritten (DWZ 1627) das Stonewallsystem. Mein Gegner bot mir noch in der Eröffnung ein Opfer an, welches ich in meiner Vorberechnung unterschätzt hatte und deshalb annahm. Daraufhin blieb mir nichts anderes übrig, als die Figur zurück zu opfern. Durch meine schlechtere Königsstellung, stand ich objektiv auf Gewinn. Mein Gegner übersah aber wenige Züge später einen Spieß, der ihn die Dame kostete. Als ich kurze Zeit später auch noch seinen Turm gewinnen konnte, gab er frustriert auf.

In der letzten Runde musste ich gegen den Setzlistenzweiten (DWZ 1640) spielen, der die ersten beiden Runden gewonnen hatte. Ich hatte schwarz und antwortete auf seine Eröffnung mit der Stonewallverteidigung. Ich patzte erneut in der Eröffnung und büßte einen Bauern ein. In der Folge fand mein Gegner jedoch nicht die richtigen Züge und mir gelang es, seine Dame zu fangen. Den Damenverlust konnte er zwar verhindern, musste dafür aber einen Läufer geben. Diesen Vorteil gab ich dann nicht mehr aus der Hand und gewann die Partie sicher.

Mit meinen schlussendlich erzielten 2.5 Punkten konnte ich mich nicht nur über eine Flasche Sekt, sondern auch um einen DWZ-Zuwachs von 75 Punkten auf eine DWZ von 1686 freuen.

Justus Ibe

Internationaler Senioren-Cup am Tegernsee

Vom 6. April bis zum 14. April fand in Rottach-Egern der 12. Internationale Senioren-Cup am Tegernsee statt. 181 Teilnehmer aus 10 Nationen, unter ihnen 16 Titelträger, traten in 9 Runden in malerischer Kulisse an. Ich startete mit einem relativ leichten Auftaktsieg gegen einen Gegner mit ELO 1803. In der zweiten Runde musste ich mich, trotz energischer Gegenwehr, nach knapp 4 Stunden Spielzeit einem Internationalen Meister mit ELO 2273 geschlagen geben. Dann geschah etwas für mich sehr ungewöhnliches: 4 Remis in Folge! Es begann mit einer glücklichen Punkteteilung. Ich stellte mit Weiß in guter Stellung durch ein übersehenes Zwischenschach einfach einen wichtigen Zentrumsbauern ein. Daraufhin bot ich meinem Gegner (ELO 1857) gleich noch einen zweiten Bauern an, um aktives Figurenspiel zu bekommen. Dieser traute dem Braten aber nicht und ließ sich lieber auf eine Stellungswiederholung ein. In der vierten Runde konnte ich mit Schwarz gegen ELO 1853 ein etwas besseres Turmendspiel erreichen, fand aber bei knapper Bedenkzeit nicht den Gewinnweg. Runde 5 ein ähnliches Spiel. Wieder hatte ich ein vorteilhaftes Turmendspiel auf dem Brett. Mein Gegner (ELO 1861) verteidigte sich als Schwarzer aber sehr umsichtig. In der nächsten Runde hatte ich als Schwarzer die Möglichkeit, entweder wieder in ein Turmendspiel abzuwickeln oder ein Damenendspiel herbeizuführen. Nach meinen Erfahrungen der letzten beiden Runden entschied ich mich für das Damenendspiel, ermöglichte dadurch meinem Gegner (ELO 1906) jedoch ein Dauerschach – tja, wie man’s macht … In Runde 7 konnte ich früh in der Partie eine Figur für zwei Bauern gewinnen und diesen Vorteil sicher gegen meine Gegnerin (ELO 1843) zum ganzen Punkt verwerten. Auch in der 8. Runde konnte ich mit Schwarz durch eine kleine taktische Kombination eine Figur gewinnen. Mein Gegner (ELO 1917) versuchte zwar noch einiges, musste sich aber letztendlich doch geschlagen geben. Die letzte Runde konnte ich leider aus persönlichen Gründen nicht mehr spielen. Meine Turnierbilanz: 3 Siege, 4 Remis und nur 1 Niederlage bedeuten 5 Punkte aus 8 Partien. 

Und auch in diesem Turnier waren wir wieder zu Zweit als SFB-Fraktion am Start. Sigrun Naumann startete als Vorletzte der Setzliste und hatte dadurch natürlich nur – teilweise deutlich! – stärkere Gegner. Ihre zwei Punkte bekam sie durch ein Freilos und einen kampflosen Sieg (der Gegner trat nicht an). Trotzdem verlor Sigrun nie ihren Humor, ihre gute Laune und die Freude am Schachspiel – so soll es doch sein!

Insgesamt waren es sehr gelungene 10 Tage. Sehr gute Spielbedingungen bei hervorragender Organisation, Sommerwetter mit bis zu 25 Grad (!), abends leckeres Essen in geselliger Runde und sogar ein Besuch der Spielbank in Bad Wiessee incl. Führung war dabei!

Ralf Schöngart

HSK Osteropen 2024

Vom 29.03.24 bis zum 01.04.24 fand in Hamburg das Osteropen, organisiert vom Hamburger Schachklub, statt. Gespielt wurde mit der ungewöhnlichen Bedenkzeit von 75 Minuten für die ersten 40 Züge+ 30Minuten für den Rest der Partie + 30Sekunden Inkrement pro Zug ab dem ersten Zug. Die SFB wurden durch Stefan Lehmkuhl und mich selbst (Justus Ibe) vertreten.

Für Stefan lief das Turnier eher durchwachsen. Er erarbeitete sich zwar häufig aussichtsreiche Stellungen, brachte diese dann aber häufig nicht sicher über die Bühne und musste ein paar Punkte gegen teilweise schwächere Gegner abgeben. Am Ende kam er aber auf immerhin 3,5 Punkte und landete damit auf Platz 34 von 69.

Nun aber zu meinem Abschneiden: In der ersten Runde spielte ich mit Weiß gegen einen Spieler mit DWZ 1998. Ich baute mich mit dem Stonewall-System auf und verlor durch eine übersehene Fesselung einen Bauern. Daraufhin entschied ich mich, eine Qualität zu Opfern, um die g-Linie zu öffnen und Spiel gegen den schwarzen König zu bekommen. Nach ein paar Abtauschaktionen gelang es mir, den gegnerischen Turm einzufangen, wodurch ich die Qualität zurückgewinnen konnte. So blieb ein Turmendspiel mit einem Minusbauern für mich. Objektiv war das Endspiel wohl verloren, ich verteidigte mich jedoch aktiv und so konnte ich nach 58 Zügen das Remis eintüten.

In der zweiten Runde hatte mein Gegner DWZ 2031 und ich die schwarzen Steine. Wir beide spielten fehlerfrei weshalb die Partie folgerichtig mit Remis endete. Start gelungen!

In der dritten Runde hatte ich wieder Weiß und musste gegen DWZ 1821 spielen. Auch hier spielte ich Stonewall. Mein Gegner verschenkte einige Tempi, wodurch ich einen Druckvollen Angriff inszenieren konnte, welchen ich im 31. Zug mit dem Matt krönen konnte.

In der vierten Runde spielte ich mit schwarz gegen eine WFM mit 1974 DWZ. Ich baute mich wiederum mit dem Stonewall-System auf und konnte durch eine Taktik im 15.Zug einen Läufer gewinnen. Durch eine ungenaue Fortsetzung bekam meine Gegnerin enormes Gegenspiel auf der e-Linie, was im großen Materialverlust und der Aufgabe meinerseits endete. Schade!

In der fünften Runde antwortete mein Gegner (DWZ 1727) auf mein d4 mit Holländisch. Ich baute mich dennoch mit Stonewall auf und wir einigten uns nach nur einer Stunde Spielzeit und getauschten Damen auf Remis.

In der sechsten Runde wählte mein Gegner (DWZ 1701) den Königsindischen Angriff. Ich konnte früh einen Bauern gewinnen, der sich jedoch im Nachhinein betrachtet als vergiftet herausgestellt hat, was mein Gegner mir auf überzeugende Art zeigte.

In der siebten Runde hielt es mein Gegner leider nicht für nötig anzutreten, weshalb ich den Punkt kampflos gewonnen habe.

Somit habe ich gegen stets stärkere Spieler 3.5 Punkte gesammelt und bin durch eine gute Buchholzwertung auf Platz 27 von 69 gelandet und konnte mich um 101 Punkte auf eine DWZ von über 1600 steigern, womit ich sehr zufrieden bin.

Justus Ibe

Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – HSK Osteropen 2024

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

Am 10.2.24 fand in Wesel das Achtelfinale des Bezirksdähnepokals (BDP) statt. Von den SFB´ern waren noch alle 6 Spieler dabei. Da es aber leider eine Vereinspaarung gab, stand aber schon vorher fest, dass sich maximal 5 von uns für die nächste Runde qualifizieren werden. Vorher fest stand auch schon, dass Martin Winkelmanns Weiterkommen gesichert war. Sein Gegner hatte am 10.2 schon was vor, weshalb das Duell vorgezogen wurde. In diesem setzte sich Martin höchstsouverän in der Turnierpartie durch. Nun aber zu den Duellen vor Ort:

Hier lief es sehr erfreulich aus Buxtehuder Sicht. Stefan Lehmkuhl und Rafael Krain setzten sich sicher gegen ihre Gegner durch und waren damit sicher fürs Viertelfinale qualifiziert.  Von den Buxtehudern spielten jetzt nur noch Ralf Schöngart, Peter Rußi und Ich selbst (Justus Ibe).

Ich hatte es mit dem starken Bucholzer Spieler Jeremy Thomas (DWZ1944) zu tun. Ich hatte Schwarz und antwortete auf 1.e4 zum ersten Mal in einer Turnierpartie mit Französisch. Ich hatte durch meine Recherchen ehrlicherweise mit der Abtauschvariante gerechnet. Jeremy spielte jedoch die Vorstoßvariante, sodass ich schon ab dem dritten Zug auf mich allein gespielt war. Das machte sich bemerkbar und ich kam schlecht aus der Eröffnung raus. Dann opferte Jeremy jedoch einen Springer für aktives Spiel. Ich fand jedoch die richtigen Verteidigungszüge und die Stellung war laut Engine ausgeglichen.

Da das Opfer aus Jeremys Sicht nicht seine erhoffte Wirkung zeigte, entschloss er sich, auch noch seinen Turm zu opfern und bekam dadurch sehr aktives Spiel und mein König kam in eine brenzlige Lage. Ich opferte jedoch an der richtigen Stelle meinen Springer zurück und verteidigte mich auch sonst mit hoher Genauigkeit, wodurch es mir gelang meinen König auf dem Damenflügel in Sicherheit zu bringen. Im 37. Zug opferte ich eine Qualität zurück, um den Damentausch zu forcieren. Das was am Ende blieb, war ein Endspiel mit einer Mehrfigur auf meiner Seite. Im 44.Zug gab Jeremy schließlich auf und auch ich war sicher eine Runde weiter.

Jetzt lief nur noch das Vereinsduell zwischen Ralf und Peter. In der klassischen Partie einigte man sich auf Remis. Die Schnellpartie konnte Ralf jedoch souverän gewinnen. Somit sind noch 5 von Anfangs 6 Buxtehudern im Viertelfinale. Wer hätte das vorher gedacht?

Das heißt aber auch, dass es in der nächsten Runde leider wieder eine Vereinspaarung gibt. Diese lautet dieses Mal Martin Winkelmann vs. Justus Ibe. Die anderen Buxtehuder Paarungen (Erstgenannter SFB) lauten:

  • Ralf Schöngart gegen Berthold Mitzko
  • Stefan Lehmkuhl gegen Dennis Martin
  • Rafael Krain gegen Dominik Chmura

Im best Case würde das ein reines Buxtehuder Halbfinale bedeuten. Interessierte finden hier jetzt noch die Notation der Partie zwischen Jeremy Thomas und mir selbst.

Jeremy Thomas (1944) : Justus Ibe (1510)

1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 Sd7 4.Sf3 c5 5.c3 cxd4 6.cxd4 Lb4+ 7.Ld2 Lxd2 8.Dxd2 Se7 9.Sc3 a6 10.Ld3 0-0 11.h4 Sc6 12.Sg5 h6  13.Lb1 hxg5 14.hxg5 g6 15.Df4 Kg7 16.Th7+ Kxh7 17.Dh4+ Kg8 18.Lc2 Sxd4 19.0-0-0 f5 20.gxf6 e.p. Sxc2 21.Th1 Sxf6 22.exf6 Kf7 23.Dh7+ Kxf6 24.Kxc2 e5 25.Dh4+ Ke6 26.Dg4+ Kd6 27.Db4+ Kc7 28.Dc5+ Kb8 29.Sxd5 Le6 30.Sc3 Lf5+ 31.Kb3 Te8 32.Th7 Te6 33.Sa4 Dd3+ 34.Sc3 Lf5+ 35.Th8+ Tc8 36.Dxe5+ Ka7 37.Th7 Txc3+ 38.bxc3 Db5+39.Dxb5 axb5 40.a4 bxa4 41.Kxa4 Kb6 42.Kb4 Ta2 43.Tf7 Tb2+ 44.Ka3 Tb3+

0:1

Justus Ibe

NSV-Schnellschach-Meisterschaft

Das Schachjahr begann traditionell mit der Schnellschach-Meisterschaft des NSV in Verden/Aller. Mit 148 Spielern war – trotz Hochwasser in der Gegend – die max. mögliche Teilnehmerzahl von 150 fast erreicht. Unter den Teilnehmern waren etliche Titelträger, hervor stach aber natürlich der frisch gebackene Vize-Europameister mit der deutschen Mannschaft, GM Dimitri Kollars (ELO 2632!). Von den SFB waren in diesem Jahr nur Stefan Lehmkuhl und ich selber am Start. Stefan erreichte 2,5 Punkte aus sieben Runden und war mit Platz 110 natürlich nicht zufrieden. Allerdings war es für ihn auch nur das „Warm-Up“ für das A-Open, an dem er aktuell teilnimmt. Ich selber kam auf 4 Punkte und landete mit Startnummer 45 auf Platz 49, also ziemlich im erwarteten Bereich – auch wenn in der einen oder anderen Partie durchaus mehr möglich gewesen wäre. In der inoffiziellen „Seniorenwertung“ belegte ich sogar Platz 3 … Souveräner Turniersieger mit 6,5 aus 7 wurde der uns bestens bekannte IM Jonathan Carlstedt. 

Es gab bei dem Turnier zwar einige zeitliche Verzögerungen, aber insgesamt war die Veranstaltung sehr gut organisiert. Und sämtliche Partien wurden live übertragen, diese sind auf der NSV-Seite zu finden.

Ralf Schöngart

8. Internationales Bad Schwartau Open

Vom 27.12 – 30.12.2023 fand in den Krummlandhallen in Bad Schwartau das 8. Internationale Bad Schwartau Open statt. Insgesamt gingen 108 Teilnehmer an den Start, darunter auch ein paar aus unserem Schachbezirk, wie zum Beispiel Oliver Meschke von der Eintracht Munster, der am Ende den 7. Platz erreichte. Die Schachfreunde Buxtehude wurden durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für die ersten 40 Züge + 30 Minuten mit einem Inkrement von 30 Sekunden.

In der ersten Runde bekam ich es mit der langjährigen Frauenbundesligaspielerin Anita Just (Elo1867/DWZ1883). Ich konnte anfangs gut mithalten, wurde jedoch im späteren Verlauf der Partie etwas zusammengeschoben, so dass ich nach 25 Zügen aufgab.

In der zweiten Runde musste ich gegen einen DWZ-losen Spieler spielen. Er baute sich Königsindisch auf und kam relativ gut aus der Eröffnung raus. Im Endspiel unterlief ihm jedoch ein Fehler und mir gelang es, seinen Läufer einzusperren. Wenige Züge später gab mein Gegner auf.

In der dritten Runde setzte mir mein Gegner (Elo1701/DWZ1582) die Englische Eröffnung vor und ich konnte mir eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeiten. Dann gelang es meinem Gegner aber, meine Struktur zu schwächen und schließlich noch einen wichtigen Bauern von mir zu gewinnen, weshalb ich nach 43 Zügen aufgab.

Gegen meinen nächsten Gegner (Elo1796/DWZ1755) erreichte ich als Schwarzer in der Russischen Verteidigung ein ausgeglichenes Endspiel mit einem Turm und dem Läuferpaar auf beiden Seiten. Durch eine von mir übersehene Fesselung konnte er aber einen Bauern gewinnen und als die Türme und ein Läufer getauscht wurden blieb mir nach 60 Zügen nichts anderes als die Aufgabe übrig.

In der fünften Runde machte ich mit meiner noch sehr jungen Gegnerin (DWZ866) kurzen Prozess, wodurch ich ausgeruht in die sechste Runde starten konnte. Hier bekam ich als Weißer Skandinavisch von meinem Gegner (Elo1571/DWZ1535) vorgesetzt, wir tauschten schnell, sehr viel ab und einigten uns nach 16 Zügen auf Remis.

In der letzten Runde wählte mein Gegner (Elo1588/DWZ1676) Katalanisch. Ich kam nicht gut aus der Eröffnung raus und mein Gegner stand zwischenzeitlich klar auf Gewinn. Dann entschied er sich aber für ein falsches Opfer und am Ende hatte ich einen Springer für zwei Bauern erhalten. Als die Zeitkontrolle geschafft war, gab mein Gegner die Partie auf.

Am Ende stand ich mit 3,5 Punkten auf dem 60. Platz und landete damit 13 Plätze vor meiner Setzlistenplatzierung und konnte mit meiner DWZ die 1500 durchbrechen.

Justus Ibe

8. Internationales Bad Schwartauer Open: Tabelle

Seniorenmeisterschaft von M-V

Vom 29.11. – 7.12.23 fand in Binz auf Rügen die 23. Offene Senioren -Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern statt. Startberechtigt sind bei diesem Turnier Senioren ab einem Alter von 60 Jahren und Seniorinnen ab 55 Jahren. Wie beliebt dieses Turnier ist, belegt die Tatsache, dass die ursprünglich zur Verfügung stehenden 150 Plätze am Tag des Anmeldebeginns bereits um 0.50 Uhr vergeben waren! Später wurden dann noch 20 zusätzliche Starter zugelassen, so dass letztendlich 170 Spieler am Turnier teilnehmen konnten. Unter ihnen 1 GM, 2 IM, 6 FM, 2 WIM und 2 WFM – kein schlechtes Niveau! Gespielt wurde wiederum im Dorint Seehotel Binz-Therme, das nicht nur hervorragende Spielbedingungen bietet, sondern auch über einen tollen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Soleschwebebecken und einer sehr gepflegten Sauna-Landschaft verfügt. Außerdem gab es ein leckeres Frühstücksbuffet sowie ein reichhaltiges Buffet am Abend, das keine Wünsche offen ließ.

Nach einer etwas anstrengenden 5-stündigen Anreise über schnee- und eisbedeckte Straßen ging’s am Nachmittag los. Mein Erstrunden-Gegner (ELO 1708) spielte gegen mich das Budapester Gambit, kannte aber offensichtlich die von mir gewählte Variante nicht wirklich. Im 6. Zug büßte er einen Springer ein und 4 Züge später auch noch eine Qualität. Mit einem Turm weniger hatte er nach 11 Zügen und nicht einmal 10 Minuten Spielzeit keine Lust mehr. Nach den Reisestrapazen kam mir das sehr gelegen. In der 2. Runde gewann ich als Schwarzer im Caro-Kann früh einen Bauern und stand klar auf Gewinn. Dann lud ich meinen Gegner (ELO 1844) aber zu Gegenspiel mit einem siegreichen Königsangriff ein – ärgerlich. In Runde 3 musste ich lange kämpfen, bis ich mit Weiß meinen Gegner (ELO 1814) nach 63 Zügen im Leichtfigurenendspiel bezwingen konnte. Mein nächster Gegner (ELO 1867) wählte mit Weiß eine sehr eigenwillige Eröffnung (1. Sh3, 2. g3, 3. f3, 4. Sf2). Später opferte er noch einen Bauern für Angriff, der allerdings nichts einbrachte, so dass der Mehrbauer schließlich die Partie entschied. In Runde 5 traf ich mit Weiß auf Holger Fabig, den Bruder unseres Vereins-Mitgründers Hans-Jürgen. In einer spannenden Partie hatte ich erst Glück, dass Holger (ELO 1926) ein dreizügiges Matt mit Damenopfer übersah, bevor ich im Endspiel mit Mehrbauern dieses Geschenk zurück gab, also Remis. Die nächste Partie war Kurzarbeit. Ich übersah im Slawischen Damengambit einen Läuferzug meines Gegners (ELO 1905), der den Läuferabtausch auf f8 erzwang. Bevor mir noch mehr solcher „Glanzleistungen“ unterliefen, nahm ich das frühe Remis-Angebot lieber an. Runde 7 bescherte mir den Letztrunden-Gegner (ELO 1866) des Vorjahres. Wieder wählte ich Sämisch und erreichte eine klar vorteilhafte Stellung. Aber wiederum ließ ich einen gewinnbringenden Königsangriff des Schwarzen zu. Tja, wenn man einen Fehler gut kann, warum soll man dann andere machen (s. Runde 2)?! 4 aus 7, nicht gerade berauschend. Also musste was passieren und ich spielte in Runde 8 mit Schwarz selber das Budapester Gambit. Ich konnte auch eine sehr schöne Angriffsstellung erreichen, aber irgendwie schaffte es mein Gegner (ELO 1884), sich „rauszumogeln“. In einem für mich schlechteren Endspiel entdeckte ich dann glücklicherweise eine taktische Abwicklung, die mir zwei Mehrbauern und damit den vollen Punkt einbrachte. Mein Letztrunden-Gegner (ELO 1874) hatte im Turnierverlauf schon namhafte Gegner geschlagen, ich war also gewarnt. Hier konnte ich mit Weiß durch aktives Spiel eine klar bessere Stellung erreichen. Schwarz versuchte noch einen gefährlich aussenden Königsangriff, ich konnte jedoch alle Bemühungen abwehren und gewann schließlich durch eine Springergabel einen Turm. Ein versöhnliches Ende mit 6 aus 9 und Platz 25, punktgleich mit Platz 14.  Und ich bekam sogar noch den 3. Ratingpreis für Spieler unter DWZ 2000. Allerdings hätte ich bei dem Gegnerschnitt 6,4 Punkte machen müssen (keine Ahnung, wie das mit den 0,4 geht …), ich habe also ein paar DWZ-Pünktchen eingebüßt.

Auch dieses Jahr waren wieder zwei SFB’er am Start. Sigrun Naumann war mit Abstand auf dem letzten Platz der Setzliste. Trotzdem hielt sie in vielen Partien ausgezeichnet mit und verlor teilweise nur sehr unglücklich. Sie erreichte gegen durchweg stärkere Gegner am Ende 1,5 Punkte (1 Sieg, 1 Remis) und verbuchte ein DWZ-Plus von 20 Punkten!

Im Rahmenprogramm gab es dieses Jahr ein Highlight. Neben den obligatorischen Blitz- und Schnellschach-Turnieren kam die bisher einzige Frau in Deutschland mit dem männlichen Großmeistertitel zum Turnier: Elisabeth Pähtz las einige Passagen aus ihrem Buch, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang und zeigte an einigen praktischen Beispielen, „wie Großmeister denken“. Zwei Stunden beste Unterhaltung!

Insgesamt waren es wieder schöne Tage auf Rügen. Auch wenn das Wetter leider nicht mitspielte – die Älteren werden sich erinnern: Man nennt es „Winter“.

Ralf Schöngart