BEM 2024 in Uelzen

Vom 13.10. – 20.10.24 fanden die Bezirkseinzelmeisterschaften, bestehend aus diversen Jugendturnieren, dem Seniorenturnier, sowie dem Haupt-und Meisterturnier, des Schachbezirks Lüneburg in Uelzen statt. Von den SF Buxtehude war lediglich ich selbst (Justus Ibe) dabei und ging  im Hauptturnier an den Start.

In der ersten Runde konnte ich mit Schwarz früh einen Bauern gewinnen und meine Stellung immer weiter verbessern. In einem unachtsamen Moment übersah ich dann leider eine einfache Taktik, die mich eine Figur gekostet hat. Mein Gegner (DWZ1306) bot mir jedoch Remis an, was ich gerne annahm.

In der zweiten Runde bekam ich es mit einem DWZ-losen Spieler zu tun (später als DWZ 1557 eingestuft). Ich erlangte bereits ausgangs der Eröffnung einen spürbaren Stellungsvorteil und konnte im späteren Verlauf zwei Bauern gewinnen. Dafür konnte mein Gegner in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln, welches er remis halten konnte.

Das Londoner System wählte mein Gegner( DWZ1466) aus der dritten Runde. Es ist mir leider nicht gelungen, in der Partie irgendeinen Vorteil zu erreichen, weshalb diese Partie ebenfalls remis ausging. Auch in der vierten Runde konnte mein Gegner (DWZ1569) alle meine Drohungen parieren, sodass es wiederum zu Punkteteilung kam.

Nach einem desolaten Start folgte in der fünften Runde der erste Lichtblick. Mein Gegner (DWZ1590) spielte die Eröffnung sehr aggressiv. Als ich aber alle sein Drohungen abgewehrt hatte, war ich am Drücker. Als mein Gegner daraufhin in beträchtliche Zeitnot kam, griff er fehl und ich konnte den vollen Punkt eintüten.

In Runde sechs antwortete mein Gegner (DWZ1779) auf 1.d4 mit dem seltenen Zug 1. … g6. Diese Spielweise bereitete mir jedoch keinerlei Probleme und es kam bereits im 17.Zug zum Remis.

Ein weiteres Mal remis endete meine Partie aus der letzten Runde. Im Endspiel mit gleichfarbigen Läufern konnte ich zwar einen Freibauern bilden. Mein Gegner (DWZ1623) konnte diesen aber im Zaum halten, woraufhin das Remis nicht mehr zu verhindern war.

Mit insgesamt 4 Punkten bin ich am Ende auf dem 16. Platz von 35 gelandet und habe leider ein DWZ-Minus von 18 Punkten auf DWZ 1645 verbuchen müssen.

Die BEM im nächsten Jahr findet im Übrigen in Verden statt. Vielleicht nehmen dann ja ein paar mehr SFBer teil.

Justus Ibe

Deutschland-Cup 2024

Vom 30.9.24 – 6.10.24 fand in Wernigerode im Harz bereits zum 15. Mal der Cup der Deutschen Einheit (Deutschland-Cup) statt. Für mich war es in diesem Jahr auch schon die 11. Teilnahme an diesem Turnier. Insgesamt nahmen dieses Mal über 170 Spieler teil, die in 12 DWZ-Gruppen à 100 Punkten um Pokale und Preise spielten. Die Obergrenze liegt bei 2100 DWZ. Aber neben dem ausgezeichnet organisierten Turnier mit tollen Spielbedingungen im HKK-Hotel gibt es auch für Spieler und Begleiter eine Menge Rahmenprogramm: So gab es z.B. wieder die beliebte Führung in der Hasseröder Brauerei mit anschließender Verkostung oder auch die Harz-Rundfahrt mit dem Oldtimer-Bus aus den 1950’er Jahren. 

Mit meinem persönlichen Turnier konnte ich ganz zufrieden sein. Ich spielte in Gruppe 2 (DWZ 1900 – 1999). Allerdings waren in Gruppe 1 (DWZ 2000 – 2099) zu wenige Spieler am Start, so dass diese beiden Gruppen zusammengelegt wurden. Vier meiner Gegner waren Spieler der Gruppe 1, insgesamt hatte ich in den 7 Runden fünf DWZ-stärkere als Gegenüber. Obwohl ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, konnte ich zwei Partien gewinnen, 4 mal Remis spielen und habe nur eine Partie verloren – gegen den späteren Turniersieger. Mit 4 Punkten aus 7 Runden landete ich auf Platz 3 meiner Gruppe und konnte mich über eine Urkunde und einen Chessbase-Gutschein freuen. 

Auch die zweite SFB-Vertreterin hatte Grund zur Freude: Sigrun Naumann trat in Gruppe 12 (DWZ unter 1000) an und schaffte es zum ersten Mal, bei einem Turnier die magische 50 % – Hürde zu knacken! Sie spielte tolle Partien und landete in der Schlussabrechnung mit 4 Punkten aus 7 Runden auf einem starken 6. Platz!

Nach der Siegerehrung gab es noch für alle Teilnehmer eine Überraschung: Aus Anlass des 15. Turnier-Jubiläums erhielt jeder ein extra angefertigtes Buch mit Turnier-Highlights, Tabellen, Statistiken und jeder Menge Fotos! Eine tolle und bleibende Erinnerung!

Wer mal Schach und Urlaub verbinden möchte: Vom 2. Oktober bis 7. Oktober 2025 findet der nächste Deutschland-Cup in der „Bunten Stadt am Harz“ statt.

Ralf Schöngart

Die beiden SFB’er

Platz 3 mit Urkunde und Buch

3. Kurt Pape Open

Vom 25.07. bis zum 28.07.2024 fand in Bad Pyrmont das 3. Kurt Pape Open, veranstaltet vom Hamelner SV, statt. Von den SF Buxtehude waren erneut Rafael Krain und ich selbst (Justus Ibe) dabei. Beide starteten im B-Open(bis DWZ 1800).

Rafael spielte gewohnt solide und landete schlussendlich mit vier erreichten Zählern auf Platz 25 von 65. Nun aber zu meinem Abschneiden: 

In der ersten Runde bekam ich es mit einem Bad Pyrmonter Jugendspieler mit DWZ 1439 zu tun.  Ich kam gut aus der Eröffnung raus, ließ mich dann jedoch dazu verleiten, einen Bauern auf b2 zu schlagen, wodurch meine Dame gefangen wurde und ich diese für einen Turm und einen Läufer geben musste. Ich konnte mir jedoch gutes Gegenspiel auf der c-Linie erkämpfen und einen Angriff gegen den weißen König starten. Zwischenzeitlich stand ich wohl sogar auf Gewinn, konnte diesen in Zeitnot aber nicht finden. Am Ende dieser wilden Partie entstand eine Stellung in der ich drei Bauern und einen Turm für die Dame hatte. Mein darauffolgendes Remisangebot nahm mein Gegner dann auch an.

In der zweiten Runde stand ich wiederum nach der Eröffnung sehr gut und bot ein Läuferopfer auf h7 an, welches mein Gegner aber nicht mal annehmen wollte. Ich hatte also einen gratis Mehrbauern und konnte unbesorgt ins gewonnene Endspiel abwickeln, weshalb mein Gegner(DWZ 1544) bereits im 20.Zug kapitulierte.

 In der dritten Runde geriet ich mit schwarz in halbslawisch Strukturen und es baute sich eine Immense Spannung im Zentrum auf, die leider im Bauernverlust meinerseits endete. Als am Ende der Abtausch ins Bauernendspiel nicht mehr zu verhindern war, konnte mein Gegner (DWZ 1678) den Sieg eintüten.

 Mein Gegner aus der vierten Runde „schenkte“ mir früh eine Figur, die ich sicher zum vollen Punkt verwerten konnte. 

In der fünften Runde ging mein Gegner (DWZ 1363) auf eine Abwicklung ein, in welcher er in einem Endspiel Springer gegen Läufer gelandet ist, in welchem er auf einem isolierten Doppelbauern sitzenblieb. Objektiv war die Stellung wohl noch ausgeglichen, als mein Gegner jedoch freiwillig ins Bauernendspiel abwickelte, konnte ich den Sieg sicher mitnehmen. 

In der sechsten Runde gewann ich bereits in der Eröffnung einen Bauern und ich stand die ganze Partie über besser, bis ich am Ende den falschen Plan wählte, sodass mein Gegner (DWZ 1724) eine Festung aufbauen konnte und die Punkteteilung unausweichlich war.

 In der letzten Runde kam ich schlecht aus der Eröffnung raus, konnte jedoch in ein ausgeglichenes Endspiel abwickeln, in welchem mein Gegner (DWZ 1664) und Ich jeweils Turm, Springer und Bauern hatten. Mein Gegner entschied sich schließlich dazu, in Bauernendspiel abzutauschen. Nach mehreren Patzern auf beiden Seiten, fand ich schließlich den Weg, welcher mich ins Remis führte.

Mit also insgesamt 3 Siegen, 3 Remisen und nur einer Niederlage, bin ich mit 4.5 Punkten auf Platz 17 und damit vor meiner Setzlistenplatzierung gelandet. Besonders positiv hervorzuheben ist die reibungslose Organisation und Durchführung, sowie das äußerst schöne Spiellokal. Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein!

Justus Ibe

Hier findet man die Ergebnisse:  3. Kurt-Pape-Open B-Open

 

Zu Dritt bei der BBEM

Am 25.05.2024 fand in Munster die Bezirksblitzeinzelmeisterschaft des Schachbezirks Lüneburg statt. Insgesamt nahmen 30 Spieler teil, so dass ein Rundenturnier mit 29 Runden gespielt wurde. Gespielt wurde mit der modernen Blitzbedenkzeit (3 Min + 2 Sek Inkrement). Von den SFB waren dieses Mal Ralf Schöngart, Stefan Lehmkuhl und ich selbst (Justus Ibe) dabei.

Ich startete schlecht ins Turnier und hatte bis zur Mittagspause nach 12 gespielten Runden gerade einmal 4.5 Punkte. Nach drei weiteren Niederlagen im Anschluss an die Mittagspause kam ich aber einen Lauf, wodurch ich am Ende noch auf 11 Punkte und den 22. Platz kam. Zusätzlich konnte ich mir dieses Mal auch den Titel des „Remiskönigs“ sichern.

Stefan Lehmkuhl, ein eigentlich sehr starker Blitzer, blieb dieses Mal etwas hinter den Erwartungen zurück und kam am Ende mit 15.5 Punkten auf Platz 15 ins Ziel.

Ralf Schöngart erspielte 21 Punkte und ist damit auf Platz 3 gelandet, wodurch er sich für die Landesblitzeinzelmeisterschaft in Wolfsburg qualifiziert hat. Außerdem ist er bester Senior geworden.

Schön war, dass wieder alle Teilnehmer fair spielten, so dass es keinen einzigen Streitfall gab und in einer guten Atmosphäre geblitzt werden konnte.

Justus Ibe

Findorffer Mai

Am Himmelfahrtswochenende fand im Bremer Stadtteil Findorff der Findorffer Mai ‒ organisiert von den Findorffer Schachfreunden ‒ statt. Dabei wurde das Teilnehmerfeld in Vierer-Gruppen nach DWZ-Spielstärke eingeteilt, in welchen dann ein Rundenturnier gespielt wurde. Von den SF Buxtehude war nur ich selbst (Justus Ibe) dabei. Mit DWZ 1673 war ich in der B-Gruppe an dritter Stelle gesetzt. Es wurde mit der Bedenkzeit 90min+30sec Inkrement pro Zug gespielt. Nun aber zu den Partien.

In der ersten Runde spielte ich mit schwarz gegen den Setzlistenersten (DWZ 1704). Er setzte mir das Wiener Gambit, welches ich nicht gut kannte, vor. Ich fand jedoch die besten Antworten auf seine Züge und erarbeitete mir eine bessere Stellung. Als er dann auch noch zu gierig war und einen vergifteten Bauern schlug, ließ mein Gewinn nicht mehr lange auf sich warten. Nach gerade einmal einer Stunde Spielzeit und 17gespielten Zügen, war mein Gegner bereits gezwungen, sein Handtuch zu werfen.

In der zweiten Runde hatte ich wiederum die schwarzen Steine und antwortete auf die Eröffnung meines Gegners (DWZ1665) mit der russischen Verteidigung. Wir beide erlaubten uns keinerlei Fehler und als keiner mehr Fortschritte erzielen konnte, einigte man sich schlussendlich auf Remis.

In der dritten Runde wählte ich mit Weiß das Damengambit, welches mein Gegner (DWZ 1698) ablehnte. Durch einen ungenauen Zug kam ich in eine sehr gedrückte Stellung, fand jedoch noch die richtigen Abwehrzüge. Nach weiteren ungenauen Zügen meinerseits, konnte mein Gegner in ein Endspiel mit jeweils einem Turm und Springerpaar gegen Läuferpaar abwickeln. Im späteren Verlauf gelang es ihm, seine Figuren deutlich aktiver und harmonischer aufzubauen als meine, wodurch ich gezwungen war, einen Bauern zu opfern und in ein Turmendspiel abzuwickeln, in welchem ein weiterer Bauernverlust nicht mehr zu vermeiden war. Diesen Vorteil ließ sich mein Gegner dann auch nicht mehr nehmen und ging nach etwa 3,5 Stunden als Sieger hervor.

Insgesamt habe ich also 1,5 Punkte geholt, bin damit Gruppenzweiter geworden und habe ganze vier DWZ-Punkte dazugewonnen.

Justus Ibe

BSSEM

Am Wochenende 4. und 5. Mai fand in Winsen/Luhe die Bezirks-Schnellschach-Einzelmeisterschaft (BSSEM) statt. Besser bekannt ist dieses Turnier unter dem Namen „Lisa’s Open“. Leider ist die Namensgeberin dieses Turniers, Lisa Göcke, am 1. Mai im Alter von 76 Jahren verstorben, deswegen begann das Turnier auch mit einer Schweigeminute.

Dieses Jahr waren lediglich 29 Spieler am Start. Das lag zum einen an der reduzierten Werbung, zum anderen an einem hochkarätigen Konkurrenzturnier im benachbarten Hamburg. Auch die SFB waren diesmal nur zu Zweit vertreten, Stefan Lehmkuhl und ich. Stefan spielte ein gutes Turnier, was die Tatsache belegt, dass er die letzte Runde am Spitzenbrett spielen durfte. Mit 6,5 Punkten aus 11 Runden (5 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen) landete er in der Endabrechnung auf Platz 9. Mein Turnier verlief wechselhaft: Mit 4,5 aus 5 gestartet, leistete ich mir zwischendurch ein paar (unnötige) Niederlagen. Durch meinen Sieg in der letzten Runde schaffte ich es mit 7,5 Punkten (7 Siege, 1 Remis, 3 Niederlagen) aber noch auf’s Treppchen und belegte am Ende Platz 3. Turniersieger und neuer Bezirksmeister wurde Andreas Kozik vom SV Bad Bevensen mit 8,5 Punkten. Andreas blieb als einziger Spieler ungeschlagen.

Ansonsten war das Turnier wie immer gut organisiert und bot sehr gute Spielbedingungen. Der Turnierleiter Julian Zeyn hatte das Geschehen jederzeit im Griff. Alle Ergebnisse, einen ausführlichen Bericht und einige Fotos findet man auf der Homepage des SV Winsen. Hoffen wir, dass im nächsten Jahr wieder mehr Spieler den Weg nach Winsen finden.

Ralf Schöngart

  

105. Sekt oder Selters Turnier

Vom 20.4.24 – 21.4.24 fand in Hamburg das 105.Sekt oder Selters Turnier, organisiert vom Hamburger SK, statt. Hierbei wird das Teilnehmerfeld in 4er-Gruppen nach DWZ-Stärke („Amerikanisches System“) eingeteilt. Der Sieger erhält eine Flasche Sekt, die anderen drei eine Flasche Selter. Unser Verein wurde nur durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten.

Mit DWZ 1611 startete ich in Gruppe E (es ging insgesamt bis Q) und war dort an letzter (vierter) Stelle gesetzt. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 90Minuten für die ersten vierzig Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie.

In der ersten Runde musste ich mit Schwarz gegen den Setzlistenersten (DWZ 1656) spielen. In der russischen Partie verlor ich noch in der Eröffnung durch einen taktischen Fehler einen Bauern. Ich verteidigte mich jedoch trotz späterer hochgradiger Zeitnot (zwei Minuten für noch zehn Züge bis zur Zeitkontrolle) zäh und genau, sodass meinem Gegner irgendwann nichts anderes übrigblieb, als ein Dauerschach zu forcieren, um nicht selbst in Nachteil zu geraten.

In der zweiten Runde spielte ich mit Weiß gegen den Setzlistendritten (DWZ 1627) das Stonewallsystem. Mein Gegner bot mir noch in der Eröffnung ein Opfer an, welches ich in meiner Vorberechnung unterschätzt hatte und deshalb annahm. Daraufhin blieb mir nichts anderes übrig, als die Figur zurück zu opfern. Durch meine schlechtere Königsstellung, stand ich objektiv auf Gewinn. Mein Gegner übersah aber wenige Züge später einen Spieß, der ihn die Dame kostete. Als ich kurze Zeit später auch noch seinen Turm gewinnen konnte, gab er frustriert auf.

In der letzten Runde musste ich gegen den Setzlistenzweiten (DWZ 1640) spielen, der die ersten beiden Runden gewonnen hatte. Ich hatte schwarz und antwortete auf seine Eröffnung mit der Stonewallverteidigung. Ich patzte erneut in der Eröffnung und büßte einen Bauern ein. In der Folge fand mein Gegner jedoch nicht die richtigen Züge und mir gelang es, seine Dame zu fangen. Den Damenverlust konnte er zwar verhindern, musste dafür aber einen Läufer geben. Diesen Vorteil gab ich dann nicht mehr aus der Hand und gewann die Partie sicher.

Mit meinen schlussendlich erzielten 2.5 Punkten konnte ich mich nicht nur über eine Flasche Sekt, sondern auch um einen DWZ-Zuwachs von 75 Punkten auf eine DWZ von 1686 freuen.

Justus Ibe

Internationaler Senioren-Cup am Tegernsee

Vom 6. April bis zum 14. April fand in Rottach-Egern der 12. Internationale Senioren-Cup am Tegernsee statt. 181 Teilnehmer aus 10 Nationen, unter ihnen 16 Titelträger, traten in 9 Runden in malerischer Kulisse an. Ich startete mit einem relativ leichten Auftaktsieg gegen einen Gegner mit ELO 1803. In der zweiten Runde musste ich mich, trotz energischer Gegenwehr, nach knapp 4 Stunden Spielzeit einem Internationalen Meister mit ELO 2273 geschlagen geben. Dann geschah etwas für mich sehr ungewöhnliches: 4 Remis in Folge! Es begann mit einer glücklichen Punkteteilung. Ich stellte mit Weiß in guter Stellung durch ein übersehenes Zwischenschach einfach einen wichtigen Zentrumsbauern ein. Daraufhin bot ich meinem Gegner (ELO 1857) gleich noch einen zweiten Bauern an, um aktives Figurenspiel zu bekommen. Dieser traute dem Braten aber nicht und ließ sich lieber auf eine Stellungswiederholung ein. In der vierten Runde konnte ich mit Schwarz gegen ELO 1853 ein etwas besseres Turmendspiel erreichen, fand aber bei knapper Bedenkzeit nicht den Gewinnweg. Runde 5 ein ähnliches Spiel. Wieder hatte ich ein vorteilhaftes Turmendspiel auf dem Brett. Mein Gegner (ELO 1861) verteidigte sich als Schwarzer aber sehr umsichtig. In der nächsten Runde hatte ich als Schwarzer die Möglichkeit, entweder wieder in ein Turmendspiel abzuwickeln oder ein Damenendspiel herbeizuführen. Nach meinen Erfahrungen der letzten beiden Runden entschied ich mich für das Damenendspiel, ermöglichte dadurch meinem Gegner (ELO 1906) jedoch ein Dauerschach – tja, wie man’s macht … In Runde 7 konnte ich früh in der Partie eine Figur für zwei Bauern gewinnen und diesen Vorteil sicher gegen meine Gegnerin (ELO 1843) zum ganzen Punkt verwerten. Auch in der 8. Runde konnte ich mit Schwarz durch eine kleine taktische Kombination eine Figur gewinnen. Mein Gegner (ELO 1917) versuchte zwar noch einiges, musste sich aber letztendlich doch geschlagen geben. Die letzte Runde konnte ich leider aus persönlichen Gründen nicht mehr spielen. Meine Turnierbilanz: 3 Siege, 4 Remis und nur 1 Niederlage bedeuten 5 Punkte aus 8 Partien. 

Und auch in diesem Turnier waren wir wieder zu Zweit als SFB-Fraktion am Start. Sigrun Naumann startete als Vorletzte der Setzliste und hatte dadurch natürlich nur – teilweise deutlich! – stärkere Gegner. Ihre zwei Punkte bekam sie durch ein Freilos und einen kampflosen Sieg (der Gegner trat nicht an). Trotzdem verlor Sigrun nie ihren Humor, ihre gute Laune und die Freude am Schachspiel – so soll es doch sein!

Insgesamt waren es sehr gelungene 10 Tage. Sehr gute Spielbedingungen bei hervorragender Organisation, Sommerwetter mit bis zu 25 Grad (!), abends leckeres Essen in geselliger Runde und sogar ein Besuch der Spielbank in Bad Wiessee incl. Führung war dabei!

Ralf Schöngart

HSK Osteropen 2024

Vom 29.03.24 bis zum 01.04.24 fand in Hamburg das Osteropen, organisiert vom Hamburger Schachklub, statt. Gespielt wurde mit der ungewöhnlichen Bedenkzeit von 75 Minuten für die ersten 40 Züge+ 30Minuten für den Rest der Partie + 30Sekunden Inkrement pro Zug ab dem ersten Zug. Die SFB wurden durch Stefan Lehmkuhl und mich selbst (Justus Ibe) vertreten.

Für Stefan lief das Turnier eher durchwachsen. Er erarbeitete sich zwar häufig aussichtsreiche Stellungen, brachte diese dann aber häufig nicht sicher über die Bühne und musste ein paar Punkte gegen teilweise schwächere Gegner abgeben. Am Ende kam er aber auf immerhin 3,5 Punkte und landete damit auf Platz 34 von 69.

Nun aber zu meinem Abschneiden: In der ersten Runde spielte ich mit Weiß gegen einen Spieler mit DWZ 1998. Ich baute mich mit dem Stonewall-System auf und verlor durch eine übersehene Fesselung einen Bauern. Daraufhin entschied ich mich, eine Qualität zu Opfern, um die g-Linie zu öffnen und Spiel gegen den schwarzen König zu bekommen. Nach ein paar Abtauschaktionen gelang es mir, den gegnerischen Turm einzufangen, wodurch ich die Qualität zurückgewinnen konnte. So blieb ein Turmendspiel mit einem Minusbauern für mich. Objektiv war das Endspiel wohl verloren, ich verteidigte mich jedoch aktiv und so konnte ich nach 58 Zügen das Remis eintüten.

In der zweiten Runde hatte mein Gegner DWZ 2031 und ich die schwarzen Steine. Wir beide spielten fehlerfrei weshalb die Partie folgerichtig mit Remis endete. Start gelungen!

In der dritten Runde hatte ich wieder Weiß und musste gegen DWZ 1821 spielen. Auch hier spielte ich Stonewall. Mein Gegner verschenkte einige Tempi, wodurch ich einen Druckvollen Angriff inszenieren konnte, welchen ich im 31. Zug mit dem Matt krönen konnte.

In der vierten Runde spielte ich mit schwarz gegen eine WFM mit 1974 DWZ. Ich baute mich wiederum mit dem Stonewall-System auf und konnte durch eine Taktik im 15.Zug einen Läufer gewinnen. Durch eine ungenaue Fortsetzung bekam meine Gegnerin enormes Gegenspiel auf der e-Linie, was im großen Materialverlust und der Aufgabe meinerseits endete. Schade!

In der fünften Runde antwortete mein Gegner (DWZ 1727) auf mein d4 mit Holländisch. Ich baute mich dennoch mit Stonewall auf und wir einigten uns nach nur einer Stunde Spielzeit und getauschten Damen auf Remis.

In der sechsten Runde wählte mein Gegner (DWZ 1701) den Königsindischen Angriff. Ich konnte früh einen Bauern gewinnen, der sich jedoch im Nachhinein betrachtet als vergiftet herausgestellt hat, was mein Gegner mir auf überzeugende Art zeigte.

In der siebten Runde hielt es mein Gegner leider nicht für nötig anzutreten, weshalb ich den Punkt kampflos gewonnen habe.

Somit habe ich gegen stets stärkere Spieler 3.5 Punkte gesammelt und bin durch eine gute Buchholzwertung auf Platz 27 von 69 gelandet und konnte mich um 101 Punkte auf eine DWZ von über 1600 steigern, womit ich sehr zufrieden bin.

Justus Ibe

Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – HSK Osteropen 2024

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

Am 10.2.24 fand in Wesel das Achtelfinale des Bezirksdähnepokals (BDP) statt. Von den SFB´ern waren noch alle 6 Spieler dabei. Da es aber leider eine Vereinspaarung gab, stand aber schon vorher fest, dass sich maximal 5 von uns für die nächste Runde qualifizieren werden. Vorher fest stand auch schon, dass Martin Winkelmanns Weiterkommen gesichert war. Sein Gegner hatte am 10.2 schon was vor, weshalb das Duell vorgezogen wurde. In diesem setzte sich Martin höchstsouverän in der Turnierpartie durch. Nun aber zu den Duellen vor Ort:

Hier lief es sehr erfreulich aus Buxtehuder Sicht. Stefan Lehmkuhl und Rafael Krain setzten sich sicher gegen ihre Gegner durch und waren damit sicher fürs Viertelfinale qualifiziert.  Von den Buxtehudern spielten jetzt nur noch Ralf Schöngart, Peter Rußi und Ich selbst (Justus Ibe).

Ich hatte es mit dem starken Bucholzer Spieler Jeremy Thomas (DWZ1944) zu tun. Ich hatte Schwarz und antwortete auf 1.e4 zum ersten Mal in einer Turnierpartie mit Französisch. Ich hatte durch meine Recherchen ehrlicherweise mit der Abtauschvariante gerechnet. Jeremy spielte jedoch die Vorstoßvariante, sodass ich schon ab dem dritten Zug auf mich allein gespielt war. Das machte sich bemerkbar und ich kam schlecht aus der Eröffnung raus. Dann opferte Jeremy jedoch einen Springer für aktives Spiel. Ich fand jedoch die richtigen Verteidigungszüge und die Stellung war laut Engine ausgeglichen.

Da das Opfer aus Jeremys Sicht nicht seine erhoffte Wirkung zeigte, entschloss er sich, auch noch seinen Turm zu opfern und bekam dadurch sehr aktives Spiel und mein König kam in eine brenzlige Lage. Ich opferte jedoch an der richtigen Stelle meinen Springer zurück und verteidigte mich auch sonst mit hoher Genauigkeit, wodurch es mir gelang meinen König auf dem Damenflügel in Sicherheit zu bringen. Im 37. Zug opferte ich eine Qualität zurück, um den Damentausch zu forcieren. Das was am Ende blieb, war ein Endspiel mit einer Mehrfigur auf meiner Seite. Im 44.Zug gab Jeremy schließlich auf und auch ich war sicher eine Runde weiter.

Jetzt lief nur noch das Vereinsduell zwischen Ralf und Peter. In der klassischen Partie einigte man sich auf Remis. Die Schnellpartie konnte Ralf jedoch souverän gewinnen. Somit sind noch 5 von Anfangs 6 Buxtehudern im Viertelfinale. Wer hätte das vorher gedacht?

Das heißt aber auch, dass es in der nächsten Runde leider wieder eine Vereinspaarung gibt. Diese lautet dieses Mal Martin Winkelmann vs. Justus Ibe. Die anderen Buxtehuder Paarungen (Erstgenannter SFB) lauten:

  • Ralf Schöngart gegen Berthold Mitzko
  • Stefan Lehmkuhl gegen Dennis Martin
  • Rafael Krain gegen Dominik Chmura

Im best Case würde das ein reines Buxtehuder Halbfinale bedeuten. Interessierte finden hier jetzt noch die Notation der Partie zwischen Jeremy Thomas und mir selbst.

Jeremy Thomas (1944) : Justus Ibe (1510)

1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 Sd7 4.Sf3 c5 5.c3 cxd4 6.cxd4 Lb4+ 7.Ld2 Lxd2 8.Dxd2 Se7 9.Sc3 a6 10.Ld3 0-0 11.h4 Sc6 12.Sg5 h6  13.Lb1 hxg5 14.hxg5 g6 15.Df4 Kg7 16.Th7+ Kxh7 17.Dh4+ Kg8 18.Lc2 Sxd4 19.0-0-0 f5 20.gxf6 e.p. Sxc2 21.Th1 Sxf6 22.exf6 Kf7 23.Dh7+ Kxf6 24.Kxc2 e5 25.Dh4+ Ke6 26.Dg4+ Kd6 27.Db4+ Kc7 28.Dc5+ Kb8 29.Sxd5 Le6 30.Sc3 Lf5+ 31.Kb3 Te8 32.Th7 Te6 33.Sa4 Dd3+ 34.Sc3 Lf5+ 35.Th8+ Tc8 36.Dxe5+ Ka7 37.Th7 Txc3+ 38.bxc3 Db5+39.Dxb5 axb5 40.a4 bxa4 41.Kxa4 Kb6 42.Kb4 Ta2 43.Tf7 Tb2+ 44.Ka3 Tb3+

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Justus Ibe