NSV-Schnellschach-Meisterschaft

Das Schachjahr begann traditionell mit der Schnellschach-Meisterschaft des NSV in Verden/Aller. Mit 148 Spielern war – trotz Hochwasser in der Gegend – die max. mögliche Teilnehmerzahl von 150 fast erreicht. Unter den Teilnehmern waren etliche Titelträger, hervor stach aber natürlich der frisch gebackene Vize-Europameister mit der deutschen Mannschaft, GM Dimitri Kollars (ELO 2632!). Von den SFB waren in diesem Jahr nur Stefan Lehmkuhl und ich selber am Start. Stefan erreichte 2,5 Punkte aus sieben Runden und war mit Platz 110 natürlich nicht zufrieden. Allerdings war es für ihn auch nur das „Warm-Up“ für das A-Open, an dem er aktuell teilnimmt. Ich selber kam auf 4 Punkte und landete mit Startnummer 45 auf Platz 49, also ziemlich im erwarteten Bereich – auch wenn in der einen oder anderen Partie durchaus mehr möglich gewesen wäre. In der inoffiziellen „Seniorenwertung“ belegte ich sogar Platz 3 … Souveräner Turniersieger mit 6,5 aus 7 wurde der uns bestens bekannte IM Jonathan Carlstedt. 

Es gab bei dem Turnier zwar einige zeitliche Verzögerungen, aber insgesamt war die Veranstaltung sehr gut organisiert. Und sämtliche Partien wurden live übertragen, diese sind auf der NSV-Seite zu finden.

Ralf Schöngart

8. Internationales Bad Schwartau Open

Vom 27.12 – 30.12.2023 fand in den Krummlandhallen in Bad Schwartau das 8. Internationale Bad Schwartau Open statt. Insgesamt gingen 108 Teilnehmer an den Start, darunter auch ein paar aus unserem Schachbezirk, wie zum Beispiel Oliver Meschke von der Eintracht Munster, der am Ende den 7. Platz erreichte. Die Schachfreunde Buxtehude wurden durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für die ersten 40 Züge + 30 Minuten mit einem Inkrement von 30 Sekunden.

In der ersten Runde bekam ich es mit der langjährigen Frauenbundesligaspielerin Anita Just (Elo1867/DWZ1883). Ich konnte anfangs gut mithalten, wurde jedoch im späteren Verlauf der Partie etwas zusammengeschoben, so dass ich nach 25 Zügen aufgab.

In der zweiten Runde musste ich gegen einen DWZ-losen Spieler spielen. Er baute sich Königsindisch auf und kam relativ gut aus der Eröffnung raus. Im Endspiel unterlief ihm jedoch ein Fehler und mir gelang es, seinen Läufer einzusperren. Wenige Züge später gab mein Gegner auf.

In der dritten Runde setzte mir mein Gegner (Elo1701/DWZ1582) die Englische Eröffnung vor und ich konnte mir eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeiten. Dann gelang es meinem Gegner aber, meine Struktur zu schwächen und schließlich noch einen wichtigen Bauern von mir zu gewinnen, weshalb ich nach 43 Zügen aufgab.

Gegen meinen nächsten Gegner (Elo1796/DWZ1755) erreichte ich als Schwarzer in der Russischen Verteidigung ein ausgeglichenes Endspiel mit einem Turm und dem Läuferpaar auf beiden Seiten. Durch eine von mir übersehene Fesselung konnte er aber einen Bauern gewinnen und als die Türme und ein Läufer getauscht wurden blieb mir nach 60 Zügen nichts anderes als die Aufgabe übrig.

In der fünften Runde machte ich mit meiner noch sehr jungen Gegnerin (DWZ866) kurzen Prozess, wodurch ich ausgeruht in die sechste Runde starten konnte. Hier bekam ich als Weißer Skandinavisch von meinem Gegner (Elo1571/DWZ1535) vorgesetzt, wir tauschten schnell, sehr viel ab und einigten uns nach 16 Zügen auf Remis.

In der letzten Runde wählte mein Gegner (Elo1588/DWZ1676) Katalanisch. Ich kam nicht gut aus der Eröffnung raus und mein Gegner stand zwischenzeitlich klar auf Gewinn. Dann entschied er sich aber für ein falsches Opfer und am Ende hatte ich einen Springer für zwei Bauern erhalten. Als die Zeitkontrolle geschafft war, gab mein Gegner die Partie auf.

Am Ende stand ich mit 3,5 Punkten auf dem 60. Platz und landete damit 13 Plätze vor meiner Setzlistenplatzierung und konnte mit meiner DWZ die 1500 durchbrechen.

Justus Ibe

8. Internationales Bad Schwartauer Open: Tabelle

Seniorenmeisterschaft von M-V

Vom 29.11. – 7.12.23 fand in Binz auf Rügen die 23. Offene Senioren -Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern statt. Startberechtigt sind bei diesem Turnier Senioren ab einem Alter von 60 Jahren und Seniorinnen ab 55 Jahren. Wie beliebt dieses Turnier ist, belegt die Tatsache, dass die ursprünglich zur Verfügung stehenden 150 Plätze am Tag des Anmeldebeginns bereits um 0.50 Uhr vergeben waren! Später wurden dann noch 20 zusätzliche Starter zugelassen, so dass letztendlich 170 Spieler am Turnier teilnehmen konnten. Unter ihnen 1 GM, 2 IM, 6 FM, 2 WIM und 2 WFM – kein schlechtes Niveau! Gespielt wurde wiederum im Dorint Seehotel Binz-Therme, das nicht nur hervorragende Spielbedingungen bietet, sondern auch über einen tollen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Soleschwebebecken und einer sehr gepflegten Sauna-Landschaft verfügt. Außerdem gab es ein leckeres Frühstücksbuffet sowie ein reichhaltiges Buffet am Abend, das keine Wünsche offen ließ.

Nach einer etwas anstrengenden 5-stündigen Anreise über schnee- und eisbedeckte Straßen ging’s am Nachmittag los. Mein Erstrunden-Gegner (ELO 1708) spielte gegen mich das Budapester Gambit, kannte aber offensichtlich die von mir gewählte Variante nicht wirklich. Im 6. Zug büßte er einen Springer ein und 4 Züge später auch noch eine Qualität. Mit einem Turm weniger hatte er nach 11 Zügen und nicht einmal 10 Minuten Spielzeit keine Lust mehr. Nach den Reisestrapazen kam mir das sehr gelegen. In der 2. Runde gewann ich als Schwarzer im Caro-Kann früh einen Bauern und stand klar auf Gewinn. Dann lud ich meinen Gegner (ELO 1844) aber zu Gegenspiel mit einem siegreichen Königsangriff ein – ärgerlich. In Runde 3 musste ich lange kämpfen, bis ich mit Weiß meinen Gegner (ELO 1814) nach 63 Zügen im Leichtfigurenendspiel bezwingen konnte. Mein nächster Gegner (ELO 1867) wählte mit Weiß eine sehr eigenwillige Eröffnung (1. Sh3, 2. g3, 3. f3, 4. Sf2). Später opferte er noch einen Bauern für Angriff, der allerdings nichts einbrachte, so dass der Mehrbauer schließlich die Partie entschied. In Runde 5 traf ich mit Weiß auf Holger Fabig, den Bruder unseres Vereins-Mitgründers Hans-Jürgen. In einer spannenden Partie hatte ich erst Glück, dass Holger (ELO 1926) ein dreizügiges Matt mit Damenopfer übersah, bevor ich im Endspiel mit Mehrbauern dieses Geschenk zurück gab, also Remis. Die nächste Partie war Kurzarbeit. Ich übersah im Slawischen Damengambit einen Läuferzug meines Gegners (ELO 1905), der den Läuferabtausch auf f8 erzwang. Bevor mir noch mehr solcher „Glanzleistungen“ unterliefen, nahm ich das frühe Remis-Angebot lieber an. Runde 7 bescherte mir den Letztrunden-Gegner (ELO 1866) des Vorjahres. Wieder wählte ich Sämisch und erreichte eine klar vorteilhafte Stellung. Aber wiederum ließ ich einen gewinnbringenden Königsangriff des Schwarzen zu. Tja, wenn man einen Fehler gut kann, warum soll man dann andere machen (s. Runde 2)?! 4 aus 7, nicht gerade berauschend. Also musste was passieren und ich spielte in Runde 8 mit Schwarz selber das Budapester Gambit. Ich konnte auch eine sehr schöne Angriffsstellung erreichen, aber irgendwie schaffte es mein Gegner (ELO 1884), sich „rauszumogeln“. In einem für mich schlechteren Endspiel entdeckte ich dann glücklicherweise eine taktische Abwicklung, die mir zwei Mehrbauern und damit den vollen Punkt einbrachte. Mein Letztrunden-Gegner (ELO 1874) hatte im Turnierverlauf schon namhafte Gegner geschlagen, ich war also gewarnt. Hier konnte ich mit Weiß durch aktives Spiel eine klar bessere Stellung erreichen. Schwarz versuchte noch einen gefährlich aussenden Königsangriff, ich konnte jedoch alle Bemühungen abwehren und gewann schließlich durch eine Springergabel einen Turm. Ein versöhnliches Ende mit 6 aus 9 und Platz 25, punktgleich mit Platz 14.  Und ich bekam sogar noch den 3. Ratingpreis für Spieler unter DWZ 2000. Allerdings hätte ich bei dem Gegnerschnitt 6,4 Punkte machen müssen (keine Ahnung, wie das mit den 0,4 geht …), ich habe also ein paar DWZ-Pünktchen eingebüßt.

Auch dieses Jahr waren wieder zwei SFB’er am Start. Sigrun Naumann war mit Abstand auf dem letzten Platz der Setzliste. Trotzdem hielt sie in vielen Partien ausgezeichnet mit und verlor teilweise nur sehr unglücklich. Sie erreichte gegen durchweg stärkere Gegner am Ende 1,5 Punkte (1 Sieg, 1 Remis) und verbuchte ein DWZ-Plus von 20 Punkten!

Im Rahmenprogramm gab es dieses Jahr ein Highlight. Neben den obligatorischen Blitz- und Schnellschach-Turnieren kam die bisher einzige Frau in Deutschland mit dem männlichen Großmeistertitel zum Turnier: Elisabeth Pähtz las einige Passagen aus ihrem Buch, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang und zeigte an einigen praktischen Beispielen, „wie Großmeister denken“. Zwei Stunden beste Unterhaltung!

Insgesamt waren es wieder schöne Tage auf Rügen. Auch wenn das Wetter leider nicht mitspielte – die Älteren werden sich erinnern: Man nennt es „Winter“.

Ralf Schöngart

104. Sekt oder Selters Turnier

Vom 11.11 – 12.11.2023 fand in Hamburg das 104.Sekt oder Selters Turnier, organisiert vom Hamburger SK, statt. Hierbei wird das Teilnehmerfeld in 4er-Gruppen nach DWZ-Stärke („Amerikanisches System“) eingeteilt. Der Sieger erhält eine Flasche Sekt, die anderen drei eine Flasche Selter. Unser Verein wurde nur durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten. Mit DWZ 1462 startete ich in Gruppe H (es ging insgesamt bis Q) und war dort an vierter Stelle gesetzt.

In der ersten Runde musste ich gegen den Setzlistenzweiten (DWZ 1490) ran. Mit Schwarz wählte ich die Sizilianische Verteidigung und konnte durch taktisches Geschick zwei Bauern gewinnen. Dann leistete ich mir jedoch ein paar Rechenfehler und hatte plötzlich eine verlorene Stellung, die mein Gegner sicher nach Hause fuhr.

In der zweiten Runde spielte ich mit Weiß gegen den Setzlistendritten (DWZ 1470). Er wählte die Najdorf-Variante im Sizilianer. Wir beide leisteten uns keinerlei Fehler, bis mein Gegner urplötzlich seinen Läufer selbst fesselte, welchen ich mit einem Bauern angreifen und somit gewinnen konnte. Mein Gegner gab wenig später frustriert auf.

In der letzten Runde musste ich schließlich gegen den Setzlistenersten (DWZ 1507) spielen. Ich hatte, wie auch in der ersten Runde, schwarz und wählte wiederum die Sizilianische Verteidigung. Mein Gegner wählte als Antwort die Alapin-Variante und kam mit leichten Vorteil aus der Eröffnung raus. Diesen konnte er jedoch nicht verwerten und man einigte sich schlussendlich im Damenendspiel mit gleicher Bauernzahl auf remis.

Mit den erreichten 1.5 Punkten, bin ich auf dem dritten Platz gelandet und konnte eine Flasche Selter mit nach Hause nehmen.

Justus Ibe

BEM 2023 – Hauptturnier

Vom 23.10 bis 29.10.2023 fanden in Bergen in der Südheide die Bezirkseinzelmeisterschaften des Schachbezirks Lüneburg statt. Insgesamt 92 Teilnehmer traten in verschiedenen Jugendturnieren, dem Seniorenturnier, dem Hauptturnier sowie dem Meisterturnier an. Von den SFB waren Stefan Lehmkuhl und ich selbst (Justus Ibe) am Start. Stefan trat im Meisterturnier an und ich kämpfte im Hauptturnier um Punkte.

In der ersten Runde bekam ich es mit einem Munsteraner mit DWZ 1694 zu tun. Im abgelehnten Damengambit schaffte ich es, mich mit Schwarz solide aufzubauen und als im 28.Zug nur noch jeweils ein Turm und sechs Bauern übrig waren, einigte man sich auf Remis. Start geglückt!

In der zweiten Runde hatte ich wieder mit einem Munsteraner (DWZ 1793) zu tun. Mein Gegner wählte mit der Englischen Verteidigung einen seltenen Aufbau. Ich spielte vielleicht etwas zu passiv, wodurch ich es meinem Gegner ermöglichte einen starken Angriff am Königsflügel zu starten, dessen Verteidigung mich eine Menge Material kostete, woraufhin ich im 27.Zug aufgab.

In der dritten Runde bekam ich abermals einen Munsteraner (DWZ 1688) vorgesetzt. Im Läuferspiel gelang es mir, in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abzuwickeln und nach 59 Zügen und einem lang ausgespielten Endspiel hat man sich schließlich auf Remis geeinigt.

Mein Gegner aus der vierten Runde (DWZ 1520) spielt ebenfalls für die Eintracht Munster. Wir haben uns schnell und unspektakulär auf Remis geeinigt. Zwischenstand nach vier Runden: 3mal Remis und nur einmal verloren; bis dorthin lief es sehr zufriedenstellend.

In der fünften Runde hatte ich tatsächlich mal keinen Munsteraner, sondern einen Dannenberger (DWZ 1619) als Gegner. Ich verlor leider durch zu passives Spiel im Endspiel die Qualität und einen Bauern, konnte die Qualität zwar zurückgewinnen, das Bauernendspiel mit einem Minusbauern war dann aber eindeutig verloren.

Am Nachmittag musste ich dann gegen eine Lachendorferin mit DWZ 1427 ran. Ich leistete mir als Schwarzer in der Russischen Verteidigung einige dumme Patzer und stand nach 15 Zügen mit einem Läufer und einem Bauern weniger da. Mir gelang es sogar die Figur zurückzugewinnen. Das was übrig blieb war ein Damenendspiel mit vier Minusbauern für mich. Jedoch ist es mir gelungen, die Damen zu tauschen und meinen einzigen verbliebenen Bauern zur Dame umzuwandeln und schließlich die Partie doch noch zu gewinnen.

In der letzten Runde einigte ich mich mit einem 1544er aus Wohlde nach 20 Zügen in einer ausgeglichenen Stellung auf Remis. Am Ende habe ich eine Partie gewonnen, viermal gegen stets stärkere Spieler Remis gemacht und lediglich zweimal verloren. Ursprünglich an 33 gesetzt, landete ich am Ende auf Platz 25 und konnte mir mit meinen 3 Punkten den 1. Ratingpreis in der DWZ-Gruppe unter 1450 sichern und einen DWZ-Zuwachs von 92 Punkten verbuchen.

Das Spiellokal hatte eine schöne Atmosphäre und über die Verpflegung vor Ort konnte man auch nicht meckern. Vielleicht nehmen im nächsten Jahr in Uelzen ja ein paar mehr SFB’er an den BEM teil. Es macht immer wieder Spaß, alte Bekannte zu treffen oder neue Spieler kennenzulernen.

Justus Ibe

Cup der Deutschen Einheit

Vom 29. September bis 5. Oktober 2023 fand in Wernigerode im Harz der „Cup der Deutschen Einheit“ (ehemals Deutschland-Cup) statt. Insgesamt 193 Spieler in 12 DWZ-Gruppen kämpften um die beliebten Pokale aus Dresdener Porzellan, um Sachpreise oder wollten einfach nur Schach spielen und nette Leute treffen. Ich selbst spielte in der zusammen gelegten Gruppe 1 + 2 (DWZ 1900 – 2100). In der ersten Runde spielte ich gegen die Nummer zwei des Turniers (DWZ 2038). Ich konnte meinen Gegner mit Schwarz komplett überspielen und hatte schlicht zwei Bauern mehr. Anstatt dann jedoch in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, stellte ich erst eine Figur und dann auch die Partie ein. Das war wirklich ärgerlich! Die zweite Runde konnte ich mit Weiß gegen einen Gegner mit DWZ 1938 gewinnen. In Runde drei spielte ich gegen Frank Schellmann, einen Spitzenspieler (DWZ 1962) des Deutschen Blindenschachverbandes. Gegen sehbehinderte Spieler ist es für mich immer eine besondere Herausforderung, weil man sich doppelt konzentrieren muss, schließlich muss man die Züge beider Spieler auf dem Brett ausführen. In dieser Partie gelang mir aber eine sehr konzentrierte Leistung und ich konnte mit Schwarz einen schönen Königsangriff mit einem Turmgewinn beenden. In Runde 4 saß mir ein ehemaliger Bundesligaspieler gegenüber. Aktuell hat er zwar „nur noch“ eine DWZ von 2006, in seinen besten Zeiten lag er jedoch deutlich über 2300. An dem Tag spielte ich jedoch nicht Schach, sondern machte einfach nur Züge – also war die Null keine Überraschung. Runde fünf spielte ich gegen den Setzranglisten-Letzten (DWZ 1913). Ich erreichte mit Weiß eine vorteilhafte Stellung, musste dafür allerdings viel Zeit investieren. Mit nur noch 7 Minuten für 20 Züge nahm ich deshalb das Remisangebot meines Gegners an. Mein Gegner der vorletzten Runde (DWZ 1992) war extrem verbissen, schließlich standen aus unseren vorherigen Begegnungen zwei Nullen in seiner Bilanz. Durch einen fehlerhaften Abtausch von Leichtfiguren machte ich aus meiner aktiven Stellung eine passive und konnte schließlich das Eindringen des schwarzen Läufers und damit verbundenen Bauernverlust nicht mehr vermeiden. In der letzten Runde musste ich gegen einen guten Bekannten (DWZ 2021) antreten. Ich stand die ganze Partie über unter Druck, konnte aber alle Angriffe abwehren und schließlich durch ein Schein-Opfer sogar einen Bauern gewinnen. In einem hochdramatischen Zeitnot-Gefecht konnte ich mit nur noch 40 Sekunden auf der Uhr nicht mehr alle gegnerischen Damenschachs berechnen und musste mich nach einem Turmverlust geschlagen geben. Mit enttäuschenden 2,5 Punkten aus 7 Runden landete ich am Ende auf Platz 11 der Gruppe. Die SF Buxtehude waren aber wiederum zu Zweit am Start: Sigrun Naumann startete in Gruppe 12 (bis DWZ 1000). Als Spielerin mit wenig Turniererfahrung war sie mit ihren erzielten zwei Punkten durchaus zufrieden, obwohl in der einen oder anderen Partie evtl. sogar noch mehr möglich gewesen wäre.

Aber beim „Cup der Deutschen Einheit“ geht es nicht nur um Schach, sondern auch um das Drumherum. So machten wir z.B. einen Ausflug nach Bad Harzburg, besuchten das Luftfahrt-Museum oder probierten frischen Baumkuchen im berühmten Baumkuchen-Haus. Als Höhepunkt gab es schließlich eine Besichtigung mit Führung und anschließender Brotzeit (bei „Bier satt“) in der Hasseröder-Brauerei. Abends hatten wir immer eine nette Runde mit Freunden quer durch Deutschland, von Koblenz über Leipzig bis nach Brandenburg- also tatsächlich ein Deutschland-Cup-Club! Und ich konnte mich sogar über ein kleines Geschenk freuen: Für meine 10. Teilnahme bei diesem Turnier erhielt ich vom Veranstalter eine kleine Brocken-Hexe. 

Wer mal ein entspanntes Urlaubsturnier mit Top-Organisation und tollen Spielbedingungen erleben möchte, sollte sich den Termin 30.9.24 – 6.10.24 vormerken: Dann findet in Wernigerode der „15. Cup der Deutschen Einheit“ statt!

Ralf Schöngart

Zu viert beim Stader Open

Nach vierjähriger Pause (wegen Corona) fand am vergangenen Samstag erstmals wieder das beliebte Stader Open (Stader Stadtmeisterschaft) statt, ausgerichtet durch den Stader SV. Der Spielmodus war auch im 19. Jahrgang der gleiche wie vor der Zwangspause: Neun Runden zu je 20 Minuten Bedenkzeit sind das, was heute bei eintägigen Schnellschach-Turnieren üblich ist.

Wir von den Schachfreunden Buxtehude hatten uns auf das Stader Open gefreut und konnten immerhin vier Leute mobilisieren: Neben Ralf Schöngart war Stefan Lehmkuhl mit dabei, außerdem Justus Ibe (als einziger Jugendlicher) und ich, Stefan Klein.

Mit 36 Spielern kamen etwas weniger Teilnehmer als vom Ausrichter erwartet, dafür war das Teilnehmerfeld recht stark besetzt, mit FIDE-Meister Dirk Bredemeier als Oldenburg (DWZ 2248) als nominell stärkstem Spieler sowie acht weiteren Spielern mit DWZ über 2000.

Gleich in der ersten Runde kam es zum Buxtehuder Duell zwischen Ralf und mir. Nach einer verpatzten Eröffnung kam ich schnell in Nachteil und gab alsbald auf. Trotz der Anfangsniederlage kam ich danach gut in Form und verlor im gesamten Turnierverlauf ausschließlich gegen stärkere Gegner. Nach der Mittagspause hatte ich einen richtig starken Lauf, gewann dreimal hintereinander und konnte sogar Arend Brümmel (DWZ 2065) vom Stader SV schlagen, der in Zeitnot seine Dame einstellte.

Die Buxtehuder Bilanz

Daraufhin rückte ich unerwartet bis an Brett 1 auf, darauf war ich mental überhaupt nicht vorbereitet. So kam es, dass ich den letzten beiden Runden gegen deutlich stärkere Gegner (darunter FM Dirk Bredemeier) nach meinem zwischenzeitlichen Höhenflug wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde.

In der neunten und letzten Runde gab es noch einmal ein Buxtehuder Duell, diesmal zwischen Ralf und Stefan Lehmkuhl. Hier konnte sich Ralf zum Abschluss noch einmal durchsetzen. Insgesamt zeigte Ralf als erfahrener Turnierspieler eine gewohnt starke Leistung. Am Ende kam er mit 6 aus 9 Punkten auf Platz acht und verpasste den Titel als bester Senior nur knapp.

Ich selbst erreichte mit 5 Punkten das obere Drittel auf Platz 12, womit ich sehr zufrieden sein kann. Nur einen Platz hinter mir lag Stefan Lehmkuhl mit ebenfalls 5 Punkten auf dem dreizehnten Platz. Justus kam in der Abschlusstabelle mit 4 Punkten auf Platz 24. Sein persönliches 50%-Ziel erreichte er damit nicht ganz, zeigte aber angesichts der starken Besetzung eine überaus respektable Leistung ‒ und bewies einmal mehr, dass er viel Entwicklungspotential in sich trägt und auf einem guten Weg ist.

Zu guter Letzt durfte ich mich am Ende noch über einen kleinen Ratingpreis in der DWZ- Gruppe <1800 freuen ‒ wenn das mal kein erfolgreicher Tag war! Auch die anderen drei Buxtehuder waren mit ihrer Leistung zufrieden.

Ein Lob für die Organisation

In der Bilanz lässt sich sagen: Das Turnier wurde ‒ wie man es vom Stader SV kennt ‒ wieder sehr gut und mit gewohnter Routine ausgerichtet. Bernd Micheel und Mathias Schröder hatten die Lage als Turnierleiter zu jeder Zeit im Griff. Als Schiedsrichter mussten sie nur selten eingreifen, klärten die wenigen Streitfälle souverän und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.

Positiv fiel beim Stader SV wieder die straffe Turnierorganisation auf; mit einem gut getakteten Zeitplan ohne unnötige Verzögerungen. So ging es nach der letzten Runde praktisch nahtlos zur Siegerehrung über, um 17.50 Uhr war das Turnier sogar 10 Minuten vor der Zeit beendet.

Auch das Verpflegungsangebot unter Leitung von Carmen Vöge war wieder top und ermöglichte eine angenehme und entspannte Mittagspause.  Ein kleiner Kritikpunkt aus meiner Sicht: Ich hätte mir gewünscht, dass man das reichliche Platzangebot in der großen Schule besser ausgenutzt hätte. Abgesehen vom Coronaschutz finde ich enge und bedrängte Sitzreihen generell nicht so angenehm. Das schmälert den Gesamteindruck aber nur wenig.

So war es bestimmt nicht nur aus Buxtehude Sicht ein schöner und ausgefüllter Tag. Von unserer Seite werden wir nächstes Jahr gerne wieder nach Stade zum nächsten Open kommen.

Die Abschlusstabelle mit weiteren Berichten und Bildern gibt es auf der Homepage des Stader SV:

https://stader-schachverein.com/stader-open-2023/

Zwei Buxtehuder zu Gast in Bad Pyrmont

Kurz vor dem Ende der niedersächsischen Sommerferien fand in Bad Pyrmont das 2.Kurt-Pape-Open statt, ausgetragen von meinem ehemaligen Verein, dem Hamelner SV. Neben mir spiele auch Justus mit, beide nahmen wir im B-Open (bis 1900 DWZ/ELO) teil.

In der ersten Runde durfte ich bereits gegen einen ehemaligen Schachkameraden aus Hameln antreten. Er spielte zurückhaltend, so dass mir nur der Angriff übrigblieb und ich mit einem vollen Punkt in das Turnier startete.

In der zweiten Runde ging es wieder gegen einen Hamelner, diesmal sogar gegen meinen ehemaligen Mannschaftsführer. Man einigte sich schnell auf ein Remis und so hatte ich Zeit bei schönstem Wetter Bad Pyrmont zu erkunden.

In der dritten Runde folgte auch ein Remis, das allerdings hart umkämpft war, wobei die Partie sehr interessant war und fünf Stunden lang ein Hin und Her bot. Zwischenstand nach den ersten beiden Tagen: 2 aus 3, noch ungeschlagen.

In der vierten Runde spielte mein Gegner ein Gambit welches ich annahm… Fast 30 Züge lang griff mein Gegner meine Stellung an und ich musste mich sehr genau verteidigen, um nicht unterzugehen. Als der Angriff langsam zum Erliegen kam, opferte mein Gegner einen Turm, um im Angriff zu bleiben, aber auch das konnte ich verteidigen und gewann schließlich durch mein Mehrmaterial. In der Nachmittagsrunde konnte ich in einer umkämpften und spannenden Partie auch gewinnen.

Zwischenstand vor dem letzten Tag: 4 aus 5, immer noch ungeschlagen!

In der ersten Runde des letzten Tages hieß es dann: Spitzenbrett gegen den alleinigen Tabellenführer. Mein Gegner wollte seinen ersten Platz behalten und so opferte er früh einen Läufer um Druck auf meine Stellung auszuüben. Ich entschloss mich für eine aktive und aggressive Verteidigung und stellte ihn somit immer wieder vor Probleme. Er gewann die Leichtfigur irgendwann wieder, konnte aber nicht verhindern, dass ich in ein ausgeglichenes Turmendspiel einlenke – Remis!

Vor der letzten Runde war mir klar: Gut gespielt, aber eine schlechte Zweitwertung… Ich wußte, dass ich nicht mehr unter die ersten fünf und somit in die Preisränge kommen kann. Nach einigen Abtäuschen bot ich dann schnell Remis an, welches mein Gegner auch annahm.

Bilanz: 3 Siege, 4 Remis, ungeschlagen, am Ende Platz 8 von 74 mit 5 aus 7 Punkten. Mit diesem tollen Ergebnis hätte ich vor Beginn des Turniers nicht gerechnet!

Es war ein sehr schönes Turnier, super organisiert und nächstes Jahr bin ich auch wieder dabei!

Ein Bericht mit Fotos und weiteren Links ist hier zu finden.

Geschrieben von Rafael Krain

Und hier noch das Turnier aus der Sicht von Justus:

In der ersten Runde hatte ich es mit dem späteren Turnierzweiten zu tun, erkämpfte mir mit Weiß in der Skandinavischen Partie eine ausgeglichene Stellung, tauschte jedoch an einer Stelle falsch ab und gelangte dadurch in einen starken Gegenangriff und nach wenigen Zügen war das Matt unausweichlich.

In der zweiten Runde spielte ich gegen einen ungewerteten Spieler mit Schwarz russisch und konnte diese Partie nach etwa vier Stunden für mich entscheiden.

Am Nachmittag war ich dann aus DWZ-Sicht klarer Underdog und verlor meine Partie im abgelehnten Damengambit mit schwarz auch dementsprechend eindeutig.

Die vierte Runde würde ich als meinen persönlichen Tiefpunkt des Turniers bezeichnen. Ich bekam es mit Weiß mit einem 1200-er Spieler aus Uelzen zu tun, ließ mich zu zu schnellem Spiel verleiten, stellte eine Qualität ein und gab wenige Züge später nach weiteren Bauernverlusten und dem Damentausch auf. In der Nachmittagsrunde spielte ich gegen einen äußerst sympathischen Pinneberger, konnte früh einen Bauern gewinnen und die Partie im 60.Zug durch Matt für mich entscheiden.

Zwischenstand vor dem letzten Tag: 2 Siege, 3 Niederlagen; könnte besser laufen.

In der ersten Runde des letzten Tages bekam ich es, wie auch am Vortag, mit einem Uelzener zu tun mit knapp über 1300DWZ. In der Partie probierte ich mal was neues und spielte die Englische Partie mit weiß, kam gut aus der Eröffnung raus und konnte im 21.Zug seinen Springer gewinnen, woraufhin mein Gegner aufgab.

In der Schlussrunde spielte ich gegen einen 1600er mit Schwarz russisch. Wir tauschten Schnell alles bis auf beide Türme, eine Leichtfigur und ein paar Bauern ab und erreichten schnell eine sehr ausgeglichene Stellung bis mir ein Rechenfehler unterlief, wodurch ich einen Bauern verlor und auf vier isolierten Bauern, zwei Türmen und einer schrecklichen Stellung sitzen. Nach wenigen weiteren Zügen kapitulierte ich.

Bilanz: 3 Siege, 4 Niederlagen; Am Ende Platz 53 für mich; also in etwa meine Setzlistenplatzierung. Bis auf den Ausrutscher in der vierten Runde lief es aus ergebnistechnischer Sicht ganz zufriedenstellend für mich. Auch mir hat das Turnier super gefallen und wenn ich nächstes Jahr wieder Zeit habe, werde ich auf alle Fälle wieder mitspielen!

geschrieben von Justus Ibe

SFB-Senioren stehen im Pokalfinale

Am 6.8. fand in Hameln die vorgezogene zweite Runde des NSV-Senioren-Mannschaftspokals statt. Dabei mussten wir gegen die zweite Mannschaft des Hamelner SV antreten, die, anders als in der ersten Runde, eine sehr starke Mannschaft aufbieten konnten. An Brett 2 spielte der Gegner von Bernd Skalmowski nach einer eher unorthodoxen Eröffnung mit Weiß voll auf Angriff und opferte für eine offene Königsstellung eine Figur. Bernd konnte „seinen Laden“ jedoch zusammen halten, behielt die Mehrfigur und brachte schließlich auch noch einen Bauern zur Dame durch – 1 : 0. Volker Harms sah sich an Brett 3 mit der Bird-Eröffnung konfrontiert. Volker konnte alle Angriffe abwehren und erreichte ein ausgeglichenes Turmendspiel. Leider unterlief ihm dann eine kleine positionelle Ungenauigkeit, die zuerst einen Bauern und dann auch die Partie kostete – 1 : 1. An Brett 4 spielte Peter Rußi mit Weiß Damengambit. Durch einen falschen Abtausch büßte er einen Bauern ein, kämpfte aber unverdrossen weiter. Nach etlichen Abtausch-Aktionen entstand ein Endspiel mit Damen und gleichfarbigen Läufern. Peter schaffte es, den gegnerischen König ins Freie zu locken und dort ein Dauerschach zu erzwingen. Evtl. wäre hier sogar noch mehr möglich gewesen, aber das Remis war gut für die Mannschaft – 1,5 : 1,5. Als Letzter spielte Ralf Schöngart an Brett 1. Beim Sämisch-Aufbau gegen Königsindisch konnte Schwarz die Stellung geschlossen halten und sogar einen eigenen Angriff initiieren. Die Verteidigung hielt aber stand und nachdem das Remis an Brett 4 feststand, bot Ralf in ausgeglichener Stellung Remis an. Der Gegner sah für sich keine Gewinnmöglichkeit mehr und nahm an – 2 : 2. Da es sich um ein Pokalspiel gehandelt hat, musste also die sog. „Berliner Wertung“ entscheiden. Und hier hatten wir durch den Sieg an Brett 2 die Nase vorn und stehen somit bei unserer ersten Teilnahme in diesem Wettbewerb gleich im Finale. Dieses Finale findet am 5.11. in Barsinghausen statt.

Ralf Schöngart

Schöngart – Brunotte

 

Skalmowski – Albert

 

Harms – Backert

 

Rußi – Zweck

Jugendserie in Stade

Am Samstag, den 24.6.23 fand in Stade ein Jugendturnier im Rahmen der Jugendserie statt. Buxtehude war in diesem Turnier mit 5 Kindern/Jugendlichen in 4 verschiedenen Altersklassen vertreten.

In der Altersklasse U8/U10 ist Kai Neascu für Buxtehude an den Start gegangen. Für Kai war es das erste Turnier. Umso erfreulicher das Abschneiden: mit 4 Punkten nach 7 gespielten Runden erreichte er am Ende den 7. von 12 Plätzen.

Weniger optimal lief es bedauerlicher Weise bei Bjarne Walther in der Altersklasse U12, die aufgrund geringer Beteiligung als Rundenturnier ausgetragen wurde. Bjarne musste noch ein bisschen Lehrgeld zahlen und erreichte den letzten Platz in seiner Gruppe, konnte aber immerhin eine Partie und gehörig an Erfahrung gewinnen.

In der Altersklasse U14 waren wir durch gleich zwei Spieler vertreten. Maximilian Hinsch erreichte in seinem ersten Schnellschach Turnier respektable 3 Punkte und erreichte damit den 8.Platz in einem Teilnehmerfeld von 12 Schachfreunden. Die beste Leistung aus Buxtehuder Sicht erbrachte Curd-Liam Hiersche, der bereits erfolgreiche Teilnahme an anderen Turnieren verbuchen konnte. In diesem Turnier schaffte er es mit beachtlichen 5 Punkten auf den 3.Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Der letzte im Bunde war Justus Ibe in der Alterskasse U16, der auch schon an zahlreichen Turnieren quer durch den Schachbezirk teilgenommen hatte. In diesem Turnier erreichte er mit 4 aus 7 Punkten lediglich den 6. aus 11 Plätzen, wobei hier und da ein Pünktchen mehr drin gewesen wäre.

Das Turnier war für unsere jugendlichen Spieler eine tolle Gelegenheit, Spielpraxis zu sammeln und neue Kontakte im Schachbezirk zu knüpfen. Ich fände es schön, wenn die Schachfreunde Buxtehude auch mal ein Turnier dieser Art veranstalten würden.

Die Turnierseite mit Ergebnissen und Bildern findet man hier:

Jugendserie in Stade: Ergebnisse, Bericht und Fotos vom Turnier am 24. Juni

von
Justus Ibe